Soziale Energieberatung - Empfehlung des Nachhaltigkeitsbeirates vom 27.07.2022 (Agenda21-Beirat) - Anträge von Herrn Stadtrat Dr. Lothar Blatt (UBV) vom 27.07.2022 und 08.04.2023 - Antrag von der GRÜNEN-Stadtratsfraktion vom 01.03.2023
Daten angezeigt aus Sitzung: 4. Sitzung des Umwelt-, Klima- und Verwaltungssenates, 19.04.2023
Beratungsreihenfolge
Gremium | Sitzung | Sitzungsdatum | ö / nö | Beratungstyp | TOP-Nr. | SP-Nr. |
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Umwelt-, Klima- und Verwaltungssenat | 4. Sitzung des Umwelt-, Klima- und Verwaltungssenates | 19.04.2023 | ö | Beschließend | 1 | UKVS/4/1/23 |
.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.
Noch heute heißt das Projekt „Stromspar-Check“, obschon die Beratungen zusätzlich auf die Bereiche Heizung, Wasser und neuerdings auch auf Abfall ausgedehnt wurden.
blaue Nadeln: Beratungsstandorte inkl. Heizungsberatung,
rote Nadeln: Beratungsstandorte „nur“ mit Stromberatung (noch).
Rückblick: In der Stadt Aschaffenburg wurde bereits vor 10 Jahren eine geförderte Soziale Energieberatung durchgeführt. Diese erfolgte nicht von der bundesweit erfahrenen Caritas, sondern von dem kleinen Verein „Café-Oase“ – zwar mit nachweislich, beachtlichen Einspar-Ergebnissen und mit hohem Engagement der AVG, allerdings nur wenige Jahre. Nach dem Scheitern wurde das Projekt von „Grenzenlos e.V. „aufgefangen“ und dann eingestellt.
Die nun neuen Impulse kamen - nach dem Beginn des Ukraine-Krieges - gleichzeitig von der Diakonie-Aschaffenburg und vom neuen und bereits projekterfahrenen Geschäftsführer der „Caritas-Aschaffenburg“ (Caritasverband Aschaffenburg – Stadt und Landkreis e.V.).
Das neu angedachte Projektgebiet entspricht dem gesamte Wirkungsbereich des Caritas-Verbandes Aschaffenburg = Stadt & Landkreis Aschaffenburg.
Die dringend gebotene Ernsthaftigkeit für den Klimaschutz ist nun auch im Bayerischen Klimaschutzgesetz angekommen (BayKlimaG: Änderungen verabschiedet am 23.12.2022 – in Kraft: 01.01.2023). Im Wesentlichen geht es nunmehr nicht nur um das Gesamtziel der vollständigen Klimaneutralität (2040 anstatt 2050), sondern auch um strengere und überwachbare Zwischenschritte: unter 5 Tonnen CO2-Äquivalent/Ew*a bis 2030. Um das zu erreichen, bedarf es in der gesamten Handlungsbreite der Gesellschaft sofortige Maßnahmen!
Der Fünffach-Gewinn: 1. Klimaschutz (in den Bereichen Strom / Gas / Mülltrennung)
Menschen mit Bezug von „Bürgergeld“ (seit 31.12. 2022 Nachfolge von Arbeitslosengeld II), Menschen mit Grenzenlos- oder Kulturpass.
-Erster Hausbesuch: Ein Berater-Team (zwei Berater) besucht Beratungsberechtigte. Gemeinsam wird der Energieverbrauch erfasst (Strom – und meist auch Wärme). Dauer: ca. 1 Stunde. Es gibt dabei bereits erste Tipps.
-Zweiter Hausbesuch: Besprechung des ausgearbeiteten, individuellen Fahrplanes zum Energie-Sparen, weitere vertiefte und quantifizierte Tipps und als Geschenke kleine Stromspar-Utensilien: LED-Lampen, schaltbare Steckdosenleisten, TV-Standby-Abschalter, Zeitschaltuhren und Strahlregler für Wasserhähne, die nach Bedarf auch sofort montiert werden.
-Dritter Hausbesuch (nur bei Bedarf): Vertiefung der Anwendung, Klärung von Fragen.
Die Berater-Teams sind für diese Beratung in einem bewährten Verfahren in über 100 Stunden für die tägliche Arbeitspraxis umfassend qualifiziert. Sie kennen als ehemalige Langzeitarbeitslose die Alltagsprobleme von Haushalten mit geringem Einkommen aus eigener Erfahrung – und können somit „auf Augenhöhe“ beraten.
Ein wichtiger „Nebeneffekt“ ist, dass ein großer Teil der geschulten und erfahrenen Berater nach einiger Zeit zurück in den „ersten Arbeitsmarkt“ findet.
Als ergänzender Klimaschutz werden die neuen Teams seit 2020 auch für die Beratung zum ressourcenschonenden Verhalten geschult: Tipps zu Abfallvermeidung und Mülltrennung: Wie spart man Verpackungsmüll? Was gehört in welche Tonne? Kann man das Leitungswasser trinken? Hinweise zum Lagern von Lebensmittel.
Verständliche Informationen und Soforthilfen wie Wasserkaraffen aus Glas, Gemüsenetze und Einkaufstaschen erhält der Haushalt kostenlos.
Die Stadt Aschaffenburg unterstützt den Neustart der „Sozialen Energieberatung“
und in enger Zusammenarbeit mit:
sowie in regionaler Zusammenarbeit mit
und die NKI-Bundesförderung:
Der Antrag wurde 2022 bereits fristgerecht eingereicht und auch schon bewilligt: Aschaffenburg ist somit als Standort in das Bundesprojekt aufgenommen. Bewilligung ab 04/2023 - auf 3 Jahre.
Von allen Akteuren ist auch eine finanzielle Beteiligung erforderlich und größtenteils zugesagt. Die Caritas hat Mitte Dezember den Finanzierungsplan vorgestellt. Zusätzlich sind weitere Drittmittel erforderlich. Bereits zugesagt haben die Herbert-Neumeyer-Stiftung und die Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau.
Der Landkreis Aschaffenburg - als Projektpartner zusammen mit der kreisfreien Stadt Aschaffenburg - will jährlich 15.000 [€/a] aus dem Haushalt „Energieberatung“ des Landratsamtes beitragen. Im März 2023 sollen bei einer Bürgermeisterkonferenz zusätzlich allen Gemeinden eine Beteiligung vorgeschlagen werden (nochmal 32x 500 € = 16.000 €).
(Bundes-Projekt-Monitoring mit den niedrigen, alten Energiepreisen bis 2021)
Obschon es schon vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine seit dem 24.02.2022 einen großen Bedarf an „Sozialer Energieberatung“ gab, hat sich durch den aufkommenden „Energie-Krieg“ die Not - besonders am sogenannten „unteren Ende des sozialen Spektrums“ - verstärkt.
Der Klimaschutzmanager stellte zusammen mit den Vertretern der Caritas und der Diakonie in einer turnusgemäßen Sitzung des „Agenda21-Beirates“ im Juli 2022 den Bedarf und den Wunsch nach einer neuen Sozialen Energieberatung vor.
Empfehlungsbeschluss des Agenda21-Beirates vom 27.07.2022 an den Stadtrat:
.Beschluss:
in den Begründungen
(Nationale Klimaschutz-Initiative - Klimabündnis / ifeu-Heidelberg / BMU)
HHSt. 0.1141.7170 (Zuschüsse für laufende Zwecke – Förderprogramme).
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig angenommen