Nachfolgende Projekte aus dem Bereich Integration wurden im laufenden Jahr neu initiiert bzw. aus bestehenden Projekten fortgeführt.
Laufende Projekte der Integrationslotsen
Projekt „Alltagspaten“
Seit Mai vergangenen Jahres konnten – zunächst vorrangig zur Unterstützung der ukrainischen Geflüchteten – ehrenamtliche Alltagspatinnen und Alltagspaten gewonnen werden, die ergänzend zum Angebot der Fachkräfte, Sprechstunden anbieten, in denen sie zu Themen wie Orientierung in Deutschland, Freizeitgestaltung, medizinische Versorgung, Spracherwerb und Entwicklung einer beruflichen Perspektive beraten, allgemein unterstützen und in bestehende Netzwerkangebote vermitteln.
Aktuell sind rund 20 Alltagspatinnen und Alltagspaten im Projekt aktiv und beraten und unterstützen mittlerweile alle Geflüchteten in der Stadt Aschaffenburg, egal welcher Nationalität, ob dezentral oder in der Gemeinschaftsunterkunft untergebracht.
Einmal wöchentlich findet mittwochs von 09 bis 12 Uhr, zentral gelegen im Aktivbüro in der Pfaffengasse, eine feste Sprechstunde statt, an die sich jede*r wenden darf.
Zum 01.10.2022 wurde – zunächst befristet für ein Jahr – zusätzlich zu unseren 1,5 Stellen der Integrationslotsen über die Förderung der Bayerischen Beratungs- und Integrationsrichtlinie eine Mitarbeiterin mit 8 Wochenstunden eingestellt, die selbst ukrainisch spricht und insbesondere das Projekt „Alltagspaten“ begleitet.
Viele der Alltagspatinnen und Alltagspaten konnten mittlerweile gewinnbringend zur Begleitung in Familien eingesetzt werden.
„Café Kabul“ und „Café Kiew“
Dies sind Sprach- und Begegnungscafés in Kooperation mit dem MiZ e.V. Sie werden bilingual und sehr niedrigschwellig mit Kinderbeaufsichtigung angeboten. Neben lebenspraktischen Übungen zum Spracherwerb werden integrationsrelevante Themen (z. B. interkulturelles Verständnis, Bildungssystem, Familienplanung etc.) erarbeitet. Beide Angebote erfahren regen Zulauf.
„Arrival D23“ („Café Kabul“ für Männer)
In Kooperation mit dem MiZ e.V. gibt es mittlerweile analog zum bestehenden „Café Kabul“ für Frauen ein entsprechendes Angebot für Männer. Hierbei sollen auch die afghanischen Männer bedarfsgerecht im Integrationsprozess unterstützt werden.
„Spielerisch Deutsch lernen“
In Kooperation mit dem MiZ e.V. konnte das Projekt „Spielerisch Deutsch lernen“ verwirklicht werden. Das Projekt richtet sich in erster Linie an Vorschulkinder sowie an 4 - 5-jährige Kinder, die neuzugewandert sind und noch keinen regulären Betreuungsplatz finden konnten.
Ziel ist, wie der Name schon sagt, spielerisch erste Deutschkenntnisse zu vermitteln, aber bspw. auch das richtige Halten von Stift und Schere. Die meisten Mütter sind mit anwesend und üben teilweise aktiv mit ihren Kindern.
Die Kurseinheiten werden drei Mal wöchentlich für 90 Minuten von Ehrenamtlichen durchgeführt.
„Miteinander Leben – Ehrenamt verbindet“
Gemeinsam mit weiteren Kooperationspartner*innen (GESTA e.V., MiZ e.V., Wir für Aschaffenburg e.V.) wird auch in diesem Jahr das von der lagfa geförderte Programm „Miteinander Leben – Ehrenamt verbindet“ weitergeführt. In enger Zusammenarbeit werden im Rahmen des Projektes u. a. Sprachkurse, Lernförderung, Begegnungscafés, Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen (z. B. lange Nacht der Demokratie, Brüderschaft der Völker) durchgeführt.
„Sprache schafft Chancen: Brücken in den Arbeitsmarkt“
Im Rahmen des Förderprogramms „Sprache schafft Chancen: Brücken in den Arbeitsmarkt“ der lagfa konnte zusammen mit GESTA e.V. darüber hinaus das Projekt „Nähen auf Deutsch“ neu initiiert werden. Das Angebot findet als mehrteiliger Kurs über ein Jahr hinweg einmal pro Woche statt. Unter Anleitung von GESTA e.V. kann gemeinsam in einer Gruppe das Nähen erlernt werden. Die Teilnehmer*innen lernen zudem betriebsähnliche Abläufe kennen, können ihre handwerklichen Fähigkeiten einbringen und erweitern, neue Kontakte knüpfen und die deutsche Sprache niedrigschwellig üben.
Nach erfolgreicher Teilnahme wird ein Zertifikat ausgestellt.
Austauschtreffen und Schulungen für Ehrenamtliche
Regelmäßig (ca. 1x monatlich) werden sowohl Austauschtreffen als auch Schulungen zu verschiedenen Themenbereichen für alle Ehrenamtlichen angeboten. So gibt es hier Fachvorträge mit externen Referent*innen, z. B. Umgang mit Traumata oder Informationen aus verschiedenen Institutionen, wie bspw. Jobcenter, KoKi etc.
Eingeladen sind alle ehrenamtlich Engagierten sowie die Kooperations- und Netzwerkpartner*innen.
Schwerpunkt Gemeinschaftsunterkunft „Schweinfurter Str. 2“
Sprachkurse an der Gemeinschaftsunterkunft
Seit März dieses Jahres laufen in Kooperation mit der VHS zwei niedrigschwellige Sprachkurse an der GU. Angeboten werden ein Alphabetisierungskurs sowie ein allgemeiner Deutschkurs, der – sofern gewünscht – mit dem Zertifikat A1 abgeschlossen werden kann. Die Zielgruppe umfasst insbesondere Asylbewerber*innen, die nicht die Voraussetzungen zur Teilnahme an einem Integrationskurs besitzen.
Beide Kurse finden wöchentlich an zwei Nachmittagen zu je 90 Minuten statt und sind mit jeweils ca. 15 Teilnehmenden ausgebucht.
„Männercafé“
Das Männercafé konnte nach der Corona-Pandemie als bewährtes Projekt in diesem Jahr neu aufgelegt werden. Ziel ist in erster Linie der soziale Austausch geflüchteter Männer aus dem arabischen Raum in gemütlicher Runde bei Kaffee, Tee und Kuchen sowie die Vermittlung kultureller Aspekte. Neu in diesem Jahr sind hierbei wechselnde Fachvorträge durch externe Referent*innen, wie z. B. Jobcenter, Migrationsberatungsstellen, Polizei etc.
Weiterhin sollen die Teilnehmer mittels gemeinsamer Ausflüge die Stadt Aschaffenburg (näher) kennenlernen.
Fahrradkurs für Frauen
In dem Kurs soll einer kleinen Gruppe von maximal acht Frauen das Fahrradfahren beigebracht und dadurch auch deren Selbstbestimmung und Unabhängigkeit gestärkt werden.
Die Fahrräder und Helme hierzu werden durch GESTA e.V. zur Verfügung gestellt.
Gartenprojekt (Hochbeete)
In Kooperation mit dem Verein „Wir für Aschaffenburg“ und den Ehrenamtlichen des „Freitagscafés“ startet das Projekt „GU-Garten: Hochbeete selber bauen“. Geplant ist der Aufbau von 6 Hochbeeten auf dem Gelände der Schweinfurter Str. 2. Neben dem errichten erfolgt auch die Pflege durch Geflüchtete. Ehrenamtliche betreuen fortlaufend das Projekt.
Aktuelle Projekte des Integrationsmanagements
- Beratung der Bäderbetriebe hinsichtlich interkultureller Öffnung und Kommunikation
- Unterstützung von Migrantenvereinen hinsichtlich Drittmittelanwerbung
- SKV-Sprechstunde –> große Nachfrage
- Vorbereitung des städtischen Zeltes für das Fest Brüderschaft der Völker (Kooperation mit Stadt- und Stiftsarchiv/Digitalladen)
- Interne ämterübergreifende Vernetzung „Team Integration“