Demokratie leben - ein inklusives Projekt


Daten angezeigt aus Sitzung:  3. Sitzung des Bildungssenates, 12.10.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Bildungssenat 3. Sitzung des Bildungssenates 12.10.2023 ö Beschließend 3BS/3/3/23

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Demokratie leben – ein inklusives Projekt
Menschen mit und ohne Lernbeeinträchtigungen bzw. körperlichen Beeinträchtigungen, mit und ohne Migrationshintergrund erarbeiten gemeinsam, welche Handlungsmöglichkeiten sie in der Stadtgesellschaft haben, welche Hindernisse im Alltag beim bürgerschaftlichen Engagement überwunden werden müssen, welche Unterstützungen sie bei ihren Anliegen in Anspruch nehmen können. Dies wird auch in den Kontext der bayerischen Landtagswahl gestellt.
Demokratie bedeutet auch „Haltung“ – deswegen ist Körperarbeit ein wichtiger Bestandteil des Seminars. Das Projekt in Kooperation mit der Lebenshilfe Aschaffenburg beinhaltet 10 Module:

  1. Modul 1:
Politische Rollen im Märchen
  1. Modul 2
Armut in Aschaffenburg als Teilhabe-Mangel
  1. Modul 3
Aschaffenburg-Infos über die Aschaffenburg APP (z.B. Beratungsstellen und Wege dorthin)
  1. Modul 4
Gesellschaftliche Teilhabe am Beispiel von Frauen im Iran: Persepolis 
(Film mit Einführung + Diskussion)
  1. Modul 5
Bürgerliches Engagement 
  1. Modul 6
Jugendhilfeausschuss
  1. Modul 7
Stadterkundung - Barrierefreiheit 
  1. Modul 8
Rathaus Aschaffenburg – Demokratie vor Ort
  1. Modul 9
Bayerische Landtagswahl 2023 – Workshop  
Exkursion zum Bayerischen Landtag, Maximilianeum München
  1. Modul 10 (begleitend)
Demokratie und Haltung - Körperarbeit über Tanztheater und künstlerisches Gestalten
mit Präsentation/Kurz-Auftritt: 15.7.22 (im Rahmen von: „Fest der Brüderschaft der Völker“)

Initiatoren des Projektes: Dr. Michael Peter Hoecke (vhs), Selma Mattern (Lebenshilfe)

Nutzen und Ziele des Projektes:

Stärkung des demokratischen Bewusstseins, Aktivierung der individuellen Möglichkeiten zur Teilhabe innerhalb der Stadtgesellschaft, Sensibilisierung für politische Prozesse, Begegnung von Menschen mit unterschiedlichen oder keinen Beeinträchtigungen (Kennenlernen und Verstehen von Barrieren), Akzeptanz von Diversität innerhalb der Stadtgesellschaft.

Unterfränkischer Inklusionspreis 2023:

Warum hat das Projekt den unterfränkischen Inklusionspreis 2023 in der Kategorie Bildung bekommen? 
Weil das Projekt vollkommen inklusiv und nicht exklusiv durchgeführt wird. Weil durch unterschiedliche Methoden (u.a. Körperarbeit, Theater) ganzheitlich alle Teilnehmenden angesprochen werden und sich gleichberechtigt einbringen können. Weil das Projekt zu mehr Akzeptanz von Diversität innerhalb der Stadtgesellschaft führt und damit zu einem gleichberechtigten Miteinander und zur Teilhabe aller beiträgt.
Teilnehmende mit und ohne Handicap zeigen, über welche Fähigkeiten sie verfügen und wie vorhandene Einschränkungen durch entsprechende Rahmenbedingungen z.B. einfache Sprache, Barrierefreiheit, Mobilitäts-Assistenz gemindert werden können. 
Der Bildungsbegriff „lebenslanges Lernen“ erweitert sich über das Lernen zu wissen zum Lernen zu handeln und zum Lernen zusammen zu leben. Damit ermöglicht man allen Menschen mehr Selbstbestimmung und eine größere Teilhabe am Leben in der Stadtgesellschaft.
Menschen mit und ohne Beeinträchtigung werden in einer inklusiven Gruppe als Fachleute in eigener Sache wahrgenommen.
Unterschiedliche Lebenswelten werden zusammengeführt, so dass sich Teilnehmende auf Neues einlassen können. Durch gemeinsame Aktionen und Erlebnisse entsteht auch Respekt vor anderen Lebenswelten, eine Grundlage für Demokratie. 

Das Preisgeld in Höhe von 2.500,- EUR ist zweckgebunden. Das Projekt soll verstetigt werden. Der Wunsch hierzu kam bereits von den Teilnehmer*innen, die besonders Modul 10 (Körperarbeit) positiv hervorhoben. 


Finanzierung:

Die Projektkosten wurden zunächst mit ca. 15.000,- EUR veranschlagt. 
Für das Projekt wurden Drittmittel über den bvv und letztendlich über das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus beantragt. 
Mit der abschließenden Förderung in Höhe von 13.558,32 EUR wurde das Projekt zu 100 % durch Drittmittel finanziert. 
Da die Förderungsmöglichkeiten durch den bvv ab 2024 nicht mehr vorliegen, lässt sich eine Verstetigung nur erreichen, wenn hierfür Mittel zur Verfügung gestellt werden. Dieser relativ geringe finanzielle Aufwand steht in keiner Relation zum nachhaltigen Nutzen des Projekts für die Stadtgesellschaft.

.Beschluss:

I. Der Bericht über das inklusive Projekt Demokratie leben der vhs wird zur Kenntnis genommen (Anlage 3).

II. Angaben zur Klimawirkung:
Bewertung - jeweils Mehrung oder Minderung der Treibhausgase (THG)
wenig klimarelevant
teilweise klimarelevant
sehr klimarelevant
[ x ]  keine weiteren Angaben erforderlich
[  ]  kurze Erläuterung in den Begründungen
[  ]  ausführliche Erläuterung 
in den Begründungen 
Bewertungsschema nach KÖP (Klimaschutzmanagement in öffentlichen Projekten)
(Nationale Klimaschutz-Initiative  -  Klimabündnis / ifeu-Heidelberg / BMU)

III. Angaben zu den Kosten:
Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [  ]
nein [ x ]

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 0, Dagegen: 0

Datenstand vom 08.03.2024 12:00 Uhr