Regenrückhaltekanal Elsässer Straße Vorstellung der Entwurfsplanung


Daten angezeigt aus Sitzung:  10. Sitzung des Planungs- und Verkehrssenates, 07.11.2023

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Planungs- und Verkehrssenat 10. Sitzung des Planungs- und Verkehrssenates 07.11.2023 ö Beschließend 1PVS/10/1/23

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Sachstand und Anlass
Am 19.09.2023 wurde im PVS die Vorplanung für den Staukanal Elsässer Straße vorgestellt. Mit dem Beschluss wurde die Entwurfsplanung bei der Planungsgemeinschaft Häfner-Oefner abgerufen. 
Das Projekt ist wie vorgesehen mit dem Abschluss der Planung bis Ende 2023 und der baulichen Umsetzung im Jahr 2024 aktuell im Zeitplan. 


Projektbeschreibung
In der Elsässer Straße ist vorgesehen zwischen Pfälzer Straße und Österreicher Straße einen Staukanal mit einem Volumen von 515 m³ zu bauen. Die Planung wurde mit der Variante Rechteckprofil B/H/L 3,40 m/2,50 m/55,0 m im Nebenschluss aus der Vorplanung weitergeführt. 

Um ein möglichst ausgewogenes Verhältnis zwischen aus dem Rückhalt resultierenden Rückstau im umliegenden Kanalnetz und Überflutung der Straße im Bereich des Viadukts zu ermöglichen, wird der Drosselabfluss über ein gesteuertes Drosselorgan geregelt. Für die Regelung ist eine Messstrecke mit einem MID und ein Regelschieber vorgesehen. Damit kann der zulässige Drosselabfluss abhängig vom Wasserstand im Kanal in der Goldbacher Straße eingestellt werden. Das heißt, dass bei einem gewissen Wasserstand im Kanal in der Goldbacher Straße die Drossel weniger Wasser Richtung Viadukt abgibt. Übersteigt der Zufluss oberhalb der Drossel diesen Wert, so staut sich der vorhandene Kanal DN 800 ein und der Regenrückhaltekanal wird gefüllt. Spätestens am Ende des Regenereignisses öffnet sich die Drossel wieder und der Regen-rückhaltekanal wird entleert.

Die geplante Regelung ermöglicht die Aufzeichnung der Abfluss- und Höhenwerte. Durch deren Auswertung kann der Betrieb des Regenrückhalteraums optimiert und die Beeinträchtigung der Anwohner minimiert werden.

Die Drosselung des Abflusses wird im Regenfall zum Einstau des Kanalnetzes in einem Teil der Österreicher Kolonie führen. Daher wurde die Einstauhöhe in Abstimmung mit der Planung der Deutschen Bahn im Zuge der Entwurfsplanung optimiert. Ziel ist, den Rückstau in die Grundstücksentwässerungsanlagen möglichst gering zu halten. Durch den Einbau einer Notentleerung in die unterhalb liegende Haltung wird die Eintstauhöhe des oberhalb liegenden Kanalnetzes reduziert und somit die Rückstaugefahr für die angeschlossenen Grundstücke reduziert. Die Grundstücksbesitzer müssen sich vor Rückstau im Rahmen des Objektschutzes durch Rückstausicherungen schützen. Die Stadt Aschaffenburg schreibt aktuell alle betroffenen Anlieger an, wird während des kompletten Prozesses umfassend informieren und vsl. auch durch externe Berater begleitend, stets fachlichen Rat und Unterstützung anbieten.

Weitergehende Planungsdetails können dem Erläuterungsbericht entnommen werden.


Kosten
Gegenüber der Kostenschätzung mit brutto 1.649.000 Euro ergab die Kostenberechnung in der HOAI Leistungsphase Entwurfsplanung folgende Bruttosummen:

Baukosten
1.165.771,60 EUR
Baunebenkosten 20 %
233.154,32 EUR
Sicherheitszuschlag 20 %
279.785,18 EUR
Gesamtkosten
1.678.711,10 EUR

Die geringfügigen Mehrkosten sind insbesondere dem höheren Detaillierungsgrad der Planung geschuldet. Die Baukosten stellen die Kosten für die Herstellung des Staukanals dar. 
Die Baunebenkosten beinhalten pauschal die Kosten für Ingenieurhonorare, Baugrunderkundung, Kampfmittelerkundung, Sicherheits- und Gesundheitsschutz-Koordinator usw.. 
Der Sicherheitszuschlag wurde gemäß Literatur für das Stadium der Kostenberechnung mit 20 % angesetzt. Die Kosten sind nach dem derzeitigen Preis- und Verfahrensstand ermittelt. Diese Kosten sind gemäß Index –und Marktpreisveränderungen fortzuführen. Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlichen Kosten von der Kostenschätzung abweichen können.


Termine
Der Bau- und Finanzierungsbeschluss soll mit Vorbereitung der Ausschreibungsunterlagen am 15.01.2024 herbeigeführt werden. Die Vergabe der Bauleistung ist aktuell für den 08.04.2024 geplant. Bei ca. 10 Monaten Bautätigkeit und Berücksichtigung einer Winterpause ergibt sich eine Bauzeit von ca. Mai 2024 bis April/Mai 2025.


Finanzierung
Die bereits angefallenen Planungsleistungen und sonstigen Baunebenkosten für das Projekt werden aktuell über die Haushaltsstelle 1.7100.9510 Kanalsanierung in offener Bauweise abgerechnet. Im Entwurf des Haushaltsplans 2024 sind unter der Haushaltsstelle 1.7100.9503 weitere Mittel angemeldet.

.Beschluss:

I. 
  1. Der Planungs- und Verkehrssenat stimmt der Entwurfsplanung (Leistungsphase 3) zum
    Bau des Staukanals Elsässer Straße zu.
  2. Die Verwaltung wird ermächtigt den Bau- und Finanzierungsbeschluss herbeizuführen.

II. Angaben zur Klimawirkung:
Bewertung - jeweils Mehrung oder Minderung der Treibhausgase (THG)
wenig klimarelevant
teilweise klimarelevant
sehr klimarelevant
[  ]  keine weiteren Angaben erforderlich
[  ]  kurze Erläuterung in den Begründungen
[  ]  ausführliche Erläuterung 
in den Begründungen 
Bewertungsschema nach KÖP (Klimaschutzmanagement in öffentlichen Projekten)
(Nationale Klimaschutz-Initiative  -  Klimabündnis / ifeu-Heidelberg / BMU)

III. Angaben zu den Kosten:
Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [ x ]
nein [  ]

Sofern Kosten entstehen:


Die Kosten sind im laufenden Haushaltsplan veranschlagt
ja [ x ]
nein [  ]
Es entstehen Folgekosten
ja [ x ]
nein [  ]
Häufigkeit der Folgekosten
einmalig
[  ]
wiederkehrend
[ x ]

Abstimmungsergebnis:
Einstimmig angenommen

Datenstand vom 18.01.2024 10:57 Uhr