Fahrradstraße Berliner Allee


Daten angezeigt aus Sitzung:  3. Sitzung des Planungs- und Verkehrssenates, 19.03.2024

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Planungs- und Verkehrssenat 3. Sitzung des Planungs- und Verkehrssenates 19.03.2024 ö Beschließend 4

.Beschlussvorschlag

I. 
  1. Der Bericht der Verwaltung zu den Vorteilen der Einrichtung einer Fahrradstraße in der Berliner Allee für alle Verkehrsarten wird zu Kenntnis genommen. 
  2. Die Verwaltung wird beauftragt, die Umsetzung der Beschilderung und Markierung zu veranlassen. 

II. Angaben zur Klimawirkung:
Bewertung - jeweils Mehrung oder Minderung der Treibhausgase (THG)
wenig klimarelevant
teilweise klimarelevant
sehr klimarelevant
[  ]  keine weiteren Angaben erforderlich
[ x ]  kurze Erläuterung in den Begründungen
[  ]  ausführliche Erläuterung 
in den Begründungen 
Bewertungsschema nach KÖP (Klimaschutzmanagement in öffentlichen Projekten)
(Nationale Klimaschutz-Initiative  -  Klimabündnis / ifeu-Heidelberg / BMU)

III. Angaben zu den Kosten:
Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [ x ]
nein [  ]

Sofern Kosten entstehen:


Die Kosten sind im laufenden Haushaltsplan veranschlagt
ja [ x ]
nein [  ]
Es entstehen Folgekosten
ja [  ]
nein [  ]
Häufigkeit der Folgekosten
einmalig
[  ]
wiederkehrend
[  ]

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Sachstand
Die Berliner Allee hat eine hohe Bedeutung für den Umweltverbund. Sie ist Bestandteil des Busliniennetzes der Verkehrsbetriebe (Linie 15 im 30 Minutentakt) und eine Radhauptverbindung 2. Ordnung im Alltagsradverkehr sowie Bestandteil einer tangentialen Freizeitroute.

Die Verkehrsbetriebe hatten das Amt für Stadtplanung und Klimamanagement zuletzt in einem Schreiben im Januar 2024 auf Probleme mit der aktuellen Parkregelung hingewiesen. Durch die bestehenden Parkstände kommt es regelmäßig zu Zeitverlusten und gefährlichen Ausweichmanövern, wenn Kraftfahrzeuge über den Radweg ausweichen. Bei Begegnungen zwischen Großfahrzeugen muss regelmäßig rangiert werden.

Auch seitens des Radverkehrs ist die aktuelle Führungsform nicht ideal. Einem hochwertigen, breiten und eigenständigem Radweg in Richtung Würzburger Straße steht in Richtung Bessenbacher Weg eine ungünstige Befahrung im Mischverkehr bei erlaubten Tempo 50 auf der Fahrbahn gegenüber.

In Stichpunkten zusammengefasst gibt es im Bestand folgende Probleme bei der Verkehrsführung:

Für den Radverkehr
- Keine Anordnungsmöglichkeit von Tempo 30, Berliner Allee ist Tempo 50 freigegeben
- Ungleichmäßige Verteilung der Qualität der Radverkehrsanlagen:
hochwertiger, breiter und eigenständiger Radweg in Richtung Würzburger Straße
kein Angebot in Richtung Bessenbacher Weg
- Der bauliche Radweg nach Süden hat auch Nachteile:
Gefahren an den schlecht einsehbaren Ein- und Ausfahrten
Gefahren durch öffnende Kfz-Türen auf der Beifahrerseite
       Gefahren durch Kfz, die bei Begegnungsverkehr über den Radweg fahren
Fahrkomfort, die Fahrbahn hat einen glatteren und schnelleren Belag
Fahrkomfort, häufiges Auf und Ab an den Einmündungen

Für den Busbetrieb
- Begegnungsverkehr ist nicht oder nur schwerlich möglich
- Wartezeiten an den Kfz-Parkständen, diese müssten reduziert werden für besseren Busbetrieb
- Keine kontinuierlichere und planbarere Fahrweise möglich

Für den Kfz-Verkehr
- Begegnungsverkehr mit Großfahrzeugen problematisch
- Wartezeiten an den Kfz-Parkständen
- Eine weitere Reduzierung der Parkstände wäre für besseren Busbetrieb notwendig


Umgestaltung der Berliner Allee zur Fahrradstraße
Aus diesen Gründen wurden nun die Pläne zu einer Änderung und Umverteilung der Verkehrsführung vertieft. Eine Abstimmung mit den Verkehrsbetrieben und der Straßenverkehrsbehörde ist erfolgt. Nach gemeinsamer Beurteilung wird die Einrichtung einer Fahrradstraße Vorteile für alle Verkehrsteilnehmer bringen. 

Vorteile Radverkehr
- Tempo 30 statt Tempo 50 
- Die Fahrradstraße ist ein Angebot für beide Richtungen 
- Bessere Oberfläche auf der Fahrbahn als auf dem baulichen Radweg 
- Weniger Gefahren an den schlecht einsehbaren Ein- und Ausfahrten 
- Weniger Gefahren durch öffnende Kfz-Türen auf der Beifahrerseite 
- Weniger Gefahren durch Kfz, die bei Begegnungsverkehr auch über den Radweg fahren 

Vorteile Busbetrieb 
- Kein Bremsen, Halten, Lenken, Ausweichen mehr notwendig an den bestehenden Parkständen 
- Kontinuierliche, planbare und sichere Fahrweise (voraussichtlich insgesamt auch schneller) 
- Breite Fahrbahn vollständig nutzbar, Radfahrerende können unter Einhaltung des Sicherheits-abstandes überholt werden 
- Barrierefreier Ausbau der Haltestellen einfacher möglich, keine Konflikte mit Radfahrenden 
 
Vorteile Kfz-Verkehr: 
- Kein Warten oder Ausweichen mehr an den Parkständen notwendig 
- Insgesamt deutlich mehr Parkstände möglich als heute 
- Beschilderung als reine Pkw-Parkstände wegen des geringeren Gewichts, der geringeren Breite, keiner Sichtbeeinträchtigung durch dauerparkende Wohnmobile oder ähnliches.


Bei der Beschilderung und Markierung der Fahrradstraße soll das bayerische Musterblatt zur Gestaltung von Fahrradstraßen angewendet werden.


Anlage 1: Bayerisches Musterblatt zur Gestaltung von Fahrradstraßen
Anlage 2: Präsentation Berliner Allee als Fahrradstraße
Anlage 3: Beschilderungs- und Markierungsplan Berliner Allee 1
Anlage 4: Beschilderungs- und Markierungsplan Berliner Allee 2

Datenstand vom 25.03.2024 16:22 Uhr