Ideenwettbewerb "kommunal? digital!"; Bericht der Verwaltung über den Prototyp der „Digitalen Manufaktur“ (dima)


Daten angezeigt aus Sitzung:  4. Sitzung des Digitalisierungs- und Organisationssenates, 09.04.2024

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Digitalisierungs- und Organisationssenat 4. Sitzung des Digitalisierungs- und Organisationssenates 09.04.2024 ö Beschließend 2

.Beschlussvorschlag

I. Der Bericht der Verwaltung zum Ende der Laufzeit des Projekts „kommunal?digital!“ mit dem entwickelten Prototyp der „Digitalen Manufaktur“ (dima) als dessen Ergebnis wird zur Kenntnis genommen.
Ebenfalls wird zur Kenntnis genommen, dass sich vom 01.04.2024 bis 31.03.2025 die förderrechtlich obligatorische Verwertungsphase mit den dargelegten Zielen anschließt.

II. Angaben zur Klimawirkung:
Bewertung - jeweils Mehrung oder Minderung der Treibhausgase (THG)
wenig klimarelevant
teilweise klimarelevant
sehr klimarelevant
[ x ]  keine weiteren Angaben erforderlich
[  ]  kurze Erläuterung in den Begründungen
[  ]  ausführliche Erläuterung 
in den Begründungen 
Bewertungsschema nach KÖP (Klimaschutzmanagement in öffentlichen Projekten)
(Nationale Klimaschutz-Initiative  -  Klimabündnis / ifeu-Heidelberg / BMU)

III. Angaben zu den Kosten:
Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [  ]
nein [ x ]

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

In der Sitzung des Stadtrates vom 20.09.2021 wurde dem Stadtrat zur Kenntnis gegeben, dass die Bewerbung der Stadt Aschaffenburg am Ideenwettbewerb „kommunal? digital!“ erfolgreich war.
In der Anlage ist die Projektdokumentation Projektdokumentation zum Prototyp der „Digitalen Manuafaktur“ (dima) beigefügt, die im Folgenden zusammengefasst wird:

Projekthintergrund und -zielsetzung
Das Projekt "Digitale Manufaktur" (dima), ins Leben gerufen durch die Stadt Aschaffenburg in Kooperation mit der Technischen Hochschule Aschaffenburg, ist ein innovatives Vorhaben, gefördert im Rahmen des Ideenwettbewerbs „kommunal?digital!“ des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales. Ziel war es, im Bereich der Smart Cities kreative und nachhaltige digitale Lösungen zu entwickeln. Dima, als eines der zehn prämierten Projekte, zielt darauf ab, die Bürgerbeteiligung neu zu denken, indem es digitale und dialogorientierte Ansätze mit Methoden des Design Thinking verbindet und durch künstliche Intelligenz (KI) unterstützt wird.

Entwicklung und Konzept
Die Entwicklung der dima erstreckte sich vom 01.01.2022 bis zum 31.03.2024 mit einem Fördervolumen von insgesamt 448.199 Euro. Die Vision hinter der dima ist eine zentrale Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, um digitale Ideen für die Stadtgestaltung und -entwicklung einzubringen. Ein entscheidender Aspekt dabei ist der Einsatz von KI, um die Einreichung und Bearbeitung von Vorschlägen zu optimieren und die Verwaltungsabläufe effizienter zu gestalten. Der dima-Prototyp umfasst eine Webseite und eine sogenannte Projektmappe, die den städtischen Mitarbeitenden bei der Bearbeitung der Bürgerideen unterstützt.

Funktionsweise und digitale Tools
Die Webseite dient als Plattform, auf der Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen einreichen können. Die Projektmappe enthält neben der eigentlichen Idee weitere nützliche Informationen, die durch KI-basierte Tools generiert werden. Diese Tools umfassen unter anderem ein Design Thinking Board, GPT-dima für die Ideenspezifikation, rechtliche Hinweise durch GPT-Juri, eine Zusammenfassung relevanter Stadtratsprotokolle durch GPT-RIS und die Empfehlung zur Priorisierung von Ideen durch Bay-KI.

Erfahrungen und Ausblick
Die Stadtverwaltung hat durch das dima-Projekt bedeutende Fortschritte in Richtung einer smart city gemacht und wertvolle Erfahrungen im Bereich Bürgerbeteiligung und der Anwendung von KI gesammelt. Die Bürgerinnen und Bürger Aschaffenburgs zeigen sich interessiert und engagiert, ihre Stadt mitzugestalten. Das Projekt hat gezeigt, dass eine zentrale Anlaufstelle für Bürgerbeteiligung, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt und empathisch auf die Bedürfnisse der Bürger eingeht, von großer Bedeutung ist.
Mit der einjährigen Verwertungsphase, die am 01.04.2024 beginnt, soll der dima-Prototyp in ein fertiges Produkt überführt und die Praxistauglichkeit der einzelnen Komponenten getestet und optimiert werden. Zudem ist geplant, ein Netzwerk mit anderen Kommunen zu etablieren, um an Themen der KI-Implementierung in der öffentlichen Verwaltung zu arbeiten und Synergieeffekte zu erzielen.
Das dima-Projekt verdeutlicht die Potenziale der Kombination aus Bürgerbeteiligung, agilen Methoden und Künstlicher Intelligenz für die Stadtentwicklung und stellt einen wegweisenden Ansatz für die digitale Transformation in der kommunalen Verwaltung dar.

Die Digitale Manufaktur ist ein Beispiel für die erfolgreiche Erprobung neuartiger Technologien in der öffentlichen Verwaltung. Sie beweist, dass sich die digitale Transformation und eine menschenzentrierte Stadtverwaltung nicht gegenseitig ausschließen. Im Gegenteil: Künstliche Intelligenz erweitert das digitale Serviceangebot der Stadtverwaltung und schafft durch die Beschleunigung von Routineprozessen mehr Raum für eine auf Dialog und Inklusion ausgerichtete Stadtentwicklung.

Datenstand vom 09.04.2024 13:12 Uhr