Förderprogramm DATI-Pilot des Bundesministeriums für Bildung und Forschung


Daten angezeigt aus Sitzung:  4. Sitzung des Digitalisierungs- und Organisationssenates, 09.04.2024

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Digitalisierungs- und Organisationssenat 4. Sitzung des Digitalisierungs- und Organisationssenates 09.04.2024 ö Beschließend 3

.Beschlussvorschlag

I. Dem Bestreben der Verwaltung, sich für die zweite Bewerbungsstufe zu qualifizieren und mit deren erfolgreichen Abschluss den Zuschlag zum Förderprojekt zu erhalten, wird zugestimmt.

II. Angaben zur Klimawirkung:
Bewertung - jeweils Mehrung oder Minderung der Treibhausgase (THG)
wenig klimarelevant
teilweise klimarelevant
sehr klimarelevant
[ x ]  keine weiteren Angaben erforderlich
[  ]  kurze Erläuterung in den Begründungen
[  ]  ausführliche Erläuterung 
in den Begründungen 
Bewertungsschema nach KÖP (Klimaschutzmanagement in öffentlichen Projekten)
(Nationale Klimaschutz-Initiative  -  Klimabündnis / ifeu-Heidelberg / BMU)

III. Angaben zu den Kosten:
Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [  ]
nein [  ]

Sofern Kosten entstehen:


Die Kosten sind im laufenden Haushaltsplan veranschlagt
ja [  ]
nein [  ]
Es entstehen Folgekosten
ja [  ]
nein [  ]
Häufigkeit der Folgekosten
einmalig
[  ]
wiederkehrend
[  ]

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

  1. Hintergrund zum Förderprojekt
Das Programm DATI-Pilot des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist ein Förderprogramm zur Beschleunigung der Entwicklung technologischer und sozialer Innovationen. Ziel ist der Wissens- und Technologietransfer zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen und Verwaltungen: theoretische Forschung soll in der Praxis erprobt werden. 
Das Fördervolumen beläuft sich über einen vierjährigen Förderzeitraum auf einen nicht zurückzuzahlenden Zuschuss in Höhe von 5 Millionen Euro (zum Finanzplan siehe Pkt. 4). 
Die Stadt Aschaffenburg hat sich für die Förderung einer sogenannten sozialen Innovationscommunity beworben.
Mit der Förderung wird die konsequente Fortführung und Erweiterung der mit den Projekten wie „Dialog City“ und „Digitale Manufaktur“ begonnenen dialogorientierten Bürgerbeteiligung im digital-analogen Raum bezweckt (vgl. Pkt. 3).

  1. Aktueller Stand und weiteres Vorgehen
Die Stadt Aschaffenburg hat sich gemeinsam mit der TH Aschaffenburg, Lehrstuhl für Wissensmanagement und Strukturwandel von Prof. Dr. Timea Illes-Seifert, in der ersten Bewerbungsstufe um eine Förderung beworben. 
Das Auswahlverfahren ist zweistufig angesetzt. 
Die schriftliche Bewerbung mit Darlegung der Konzeptskizze wurde zum 16.10.2023 bereits eingereicht (erste Stufe). 
Die Stadt Aschaffenburg erwartet gegen Ende März 2024 die Entscheidung, ob das erarbeitete Konzept in die zweite Bewerbungsstufe aufgenommen wird.
Sollte das der Fall sein, folgt Mitte/Ende April eine Präsentation des Vorhabens vor einer Fachjury in Berlin. Wird diese Hürde genommen, darf der förmliche Förderantrag eingereicht werden, über den im Juni/Juli 2024 entschieden werden wird. Programmstart ist dann der 01.09.2024.

  1. Das Konzept
WebWerk Aschaffenburg – Eine Innovation für dialogische Bürgerbeteiligung
Das WebWerk Aschaffenburg repräsentiert ein zukunftsorientiertes Projekt, das sich der Förderung einer dialogischen Bürgerbeteiligung widmet, indem es die digitale und analoge Welt miteinander verbindet. Ziel ist die Schaffung einer inklusiven Plattform, die alle Bürgerinnen und Bürger – unabhängig von Alter, Technikaffinität oder sozialem Hintergrund – zusammenbringt, um gemeinsam an der Gestaltung ihrer Stadt zu arbeiten. Durch die Etablierung von generationenübergreifenden "Innovation-Hubs" nutzt das Projekt die kollektive Intelligenz und die Vielfalt der Community, um nachhaltige Lösungen für die Stadtgesellschaft zu entwickeln.
Was haben wir vor?
Das Vorhaben der Stadt ist es, durch das WebWerk eine Brücke zwischen der Bevölkerung und der Stadtverwaltung zu bauen. Die Initiative zielt darauf ab, durch die Einrichtung von Innovation-Hubs einen Rahmen zu schaffen, in dem Bürgerinnen und Bürger jeden Alters aktiv an der Planung und Umsetzung von Projekten teilhaben können. Diese Projekte reichen von der Entwicklung digitaler Anwendungen zur Verbesserung der urbanen Lebensqualität bis hin zur Konzeption von Räumen, die kulturelle und soziale Interaktion fördern. Ein besonderer Fokus liegt auf der Einbeziehung von Kindern und Senioren, um sicherzustellen, dass alle Perspektiven und Bedürfnisse Berücksichtigung finden.
Mit welchem Ziel?
Das Hauptziel des WebWerks Aschaffenburg ist es, die Bürgerbeteiligung signifikant zu steigern und die Stadtgemeinschaft nachhaltig zu stärken. Indem eine aktive Einbindung von 5% der Bevölkerung erreicht werden soll, werden neue Maßstäbe für eine partizipative Stadtentwicklung gesetzt. Dies soll nicht nur die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt erhöhen, sondern auch innovative Lösungen hervorbringen, die Aschaffenburg als Modell für andere Kommunen etabliert. Darüber hinaus zielt das Projekt darauf ab, die digitalen Kompetenzen der Teilnehmenden zu erweitern und ein Verständnis für die Bedeutung von Nachhaltigkeit und sozialem Zusammenhalt zu fördern.
Was ist unser Gewinn?
Der Gewinn des Engagements ist vielschichtig. 
Zum einen wird eine messbare Verbesserung der Lebensqualität in Aschaffenburg durch die direkte Umsetzung der im Rahmen der Innovation-Hubs entwickelten Projekte erwartet. Dies umfasst die Schaffung neuer digitaler Angebote für die Bürgerinnen und Bürger, die Optimierung städtischer Dienstleistungen und die Gestaltung lebenswerter urbaner Räume. 
Zum anderen profitiert die Stadt von einer gestärkten Gemeinschaft, die sich durch ein hohes Maß an sozialer Inklusion und Partizipation auszeichnet. 
Durch die aktive Beteiligung der Bevölkerung an der Stadtentwicklung entsteht ein Gefühl der Zugehörigkeit und Mitverantwortung, das die Basis für eine nachhaltige und resiliente Stadtgesellschaft bildet.
Langfristig betrachtet positioniert sich Aschaffenburg durch das WebWerk-Projekt als Vorreiter in der digitalen Transformation und der sozial nachhaltigen Stadtentwicklung. Die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen dienen als wertvolle Ressourcen für andere Kommunen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen möchten. Somit trägt das Projekt zur positiven Außendarstellung der Stadt bei, indem es die Innovationskraft und Offenheit Aschaffenburgs unter Beweis stellt. 
Insgesamt wird erwartet, dass das WebWerk Aschaffenburg mehr als nur ein Projekt zur Förderung der Bürgerbeteiligung ist. Es ist ein ambitioniertes Vorhaben, das darauf abzielt, die Stadtgesellschaft nachhaltig zu transformieren und ein lebendiges Beispiel für die Möglichkeiten einer integrierten, partizipativen und technologiegestützten Stadtentwicklung zu schaffen. Durch die aktive Einbeziehung aller Bevölkerungsgruppen und die Nutzung der kollektiven Intelligenz streben wir danach, Aschaffenburg zu einem lebenswerten, innovativen und zukunftsfähigen Ort zu machen, dessen Entwicklung von seinen Bürgerinnen und Bürgern mitgestaltet wird.

  1. Angaben zu den Kosten
Fördervolumen:        5 Millionen
aufgeteilt zwischen Stadt 2.302.000 Euro und TH 2.698.000 Euro; 
TH muss wegen Forschung höheren Anteil erhalten
Förderzeitraum:        vier Jahre (01.09.2024 bis 31.08.2028‘)
Förderart:        nicht zurückzuzahlender Zuschuss
Förderquote:        bis zu 100%
Eigenbeteiligung:        10% der städtischen Gesamtkosten in Höhe von 2.302.000 Euro sicherheitshalber angenommen

Datenstand vom 09.04.2024 13:12 Uhr