In der Obernauer Kolonie wurden in den vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt pro Jahr 8 Kinder geboren. Eine solitäre Einrichtung mit drei Gruppen lässt sich damit in diesem Stadtteil nicht auslasten.
Zudem sind auch im Stadtteil Obernau die Geburten seit 2019 rückläufig. Ähnliche Tendenzen sind im Stadtteil Schweinheim feststellbar. Beide Verlaufskurven sind dem Diagramm zu entnehmen.
Krippenbedarf (unter 3 Jahren)
Obernau verfügt über 60 Krippenplätze und erreicht damit eine Stadteil-Versorgungsquote von fast 80%. Schweinheim hat 140 Plätze und damit eine Quote von zirka 75%. Beides sind im Stadteilvergleich sehr hohe Quoten.
Kindergartenbedarf (3-5 Jahre)
In Obernau liegt der Bedarf an Kindergartenplätzen aktuell bei 165. Denen stehen 175 Plätze gegenüber. Durch den Rückgang der Geburten geht der prognostizierte Bedarf bis 2027 auf 130 zurück.
Schweinheim hat aktuell einen Bedarf für 315 Plätze für Kindergartenkinder (2027 sind es rechnerisch 308) – dem ein Platzangebot von 463 gegenübersteht. Mit dem Überschuss werden auch Kinder in der östlichen Stadtmitte sowie in Teilen der Innenstadt versorgt.
Mit den oben genannten vorhandenen Angeboten in diesen beiden Stadtteilen lassen sich die Bedarfe der Obernauer Kolonie mitabdecken. Selbst wenn durch die Neubauten 2-3 Kinder mehr geboren werden, reichen die Kapazitäten der benachbarten Stadtteile aus. Die Errichtung einer weiteren neuen Kinderbetreuungseinrichtung auf dem Gelände Clemensheim ist deshalb nicht mehr notwendig.
Der ursprüngliche Beschlussvorschlag zum Städtebaulichen Vertrag vom 19.10.2020:
„Zu c) Kindertagesstätte: In der Bertastraße bestand ursprünglich eine Kindertagesstätte in der Obernauer Kolonie. Mit der Entwicklung des Areals des Clemensheims besteht die Chance wieder ein entsprechendes Angebot an dem Standort mit einer dreigruppigen Kita (zwei Gruppen 1-3 Jahre und eine Gruppe 3-6 Jahre) zu etablieren.“
kann deshalb zurückgenommen werden.
Zum damaligen Zeitpunkt war der Bedarf nach Kinderbetreuungsplätzen deutlich höher. Durch die Eröffnung der beiden großen Einrichtungen in der Ottostraße und am Anwandeweg und dem sukzessiven Rückgang der Geburten hat sich die Bedarfslage sichtlich entspannt.