Die schrecklichen Ereignisse im Schöntal am 22.01.2025 haben die Stadtgesellschaft tief erschüttert und bewegt.
Als Teil des Hilfesystems innerhalb der Stadtverwaltung hat auch das Amt für Kinder, Jugend und Familie eine Reihe von Hilfsangeboten gemeinsam mit anderen Bereichen der Verwaltung und externen Trägern gegenüber den unmittelbar und mittelbar Betroffenen gemacht.
Seitens der Verwaltung wurde direkt, nachdem Kenntnis von der schrecklichen Tat und deren Umstände erlangt wurde, Kontakt mit allen Kindertageseinrichtungen der näheren Umgebung aufgenommen, um gegebenenfalls sofortige Unterstützung anzubieten. Mit einer mittelbar betroffenen Einrichtung wurde ein Termin direkt für den nächsten Tag vereinbart.
Die Übrigen Kindertageseinrichtungen und deren Träger wurde im Laufe des Nachmittages ebenfalls Unterstützung durch die Fachaufsicht und Fachberatung zugesagt.
Der betroffenen Einrichtung wurde ebenfalls ein Angebot gemacht und die hier zuständige Fachaufsicht der Regierung von Unterfranken wurde für Absprachen kontaktiert.
Darüber hinaus wurden die Schulen kontaktiert mit dem Hinweis, dass sich verunsicherte Eltern an das Amt für Kinder, Jugend und Familie wenden können, um Unterstützung zu erfragen.
Über die Verwaltung erfolgte insoweit eine Bündelung und Sammlung der verschiedenen Hilfsangebote und psychosozialen Betreuungen außerhalb der Stadtverwaltung für Kinder, Jugendliche und Familien.
Seitens der frühen Hilfen erfolgte eine Teilnahme an zwei Informationsveranstaltungen für Eltern, deren Kindern die Einrichtung Kindernest besucht haben, gemeinsam mit weiteren Akteuren des Hilfesystems bestehend aus der Betreuungsstelle der Polizei, der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP), des Weißen Rings, der Erziehungsberatungstelle und Seelsorgern. Den Eltern wurde dort unter anderem das umfangreiche Unterstützungsangebot der Jugendhilfe von den frühen Hilfen über vorübergehende Hilfen zur Erziehung bis hin zur Unterstützung bei der Betreuungsplatzsuche erläutert.
Den direkt betroffenen Familien wurden Unterstützungsangebote über die frühen Hilfen bzw. den Allgemeinen Sozialen Dienst des Amtes für Kinder, Jugend und Familie gemacht.
Darüber hinaus konnten sich Eltern und Erziehungsfachkräfte mit Hilfe von Vorträgen und Fragerunden zum Umgang mit Kindern und Jugendlichen nach traumatischen Erfahrungen informieren. Die Veranstaltungseinladungen erfolgten über die Schulen, Kindertageseinrichtungen und Netzwerkpartner in der Stadt Aschaffenburg. Die beiden Veranstaltungen, inklusive Kurzvortrag und Podiumsdiskussion mit Beantwortung der Teilnehmenden-Fragen wurden aufgezeichnet und sind auf dem You-Tube Kanal der Stadt Aschaffenburg eingestellt.
Die Veranstaltungen wurden gemeinsam mit der Caritas-Erziehungsberatungsstelle Aschaffenburg und der Aschaffenburger Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes und Jugendalters angeboten. Die Referentinnen und Referenten des Abends waren Dr. Viktor Kacic (Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP)), Diplompsychologe Frank Zimmermann (Traumatherapeut für Kinder, Jugendliche und Erwachsene), Anthia Siutis (leitende Psychologin (KJP)), Bernadette Herborn (Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin (KJP)) und Andreas Purschke (Leiter der Erziehungsberatungsstelle der Stadt Aschaffenburg).
Unter anderem wurde erklärt, was ein Trauma ist, welche Traumafolgen oder Verläufe sich bei Kindern und Jugendliche zeigen und was Eltern oder Fachkräfte jetzt und auch in Zukunft tun können, um solche Geschehnisse zu verarbeiten. Die Expertinnen und Experten aus der Beratung und der Klinik gaben Antworten auf die Fragen: Wie spreche ich mit meinem Kind darüber? Wie kann ich Entwicklung schützen und Ängste bewältigen helfen?