Denkmal Schöntal:
Auf Initiative des Oberbürgermeisters wurde im April 2025 eine interdisziplinär besetzte Kommission ins Leben gerufen, die sich mit der Konzeption eines Denkmals im Schöntal befasst. Ziel ist es, nicht ein klassisches Mahnmal, sondern einen lebendigen Erinnerungsort zu schaffen, als Antwort auf die tragische Gewalttat im Park. Der Ort soll nicht in der Vergangenheit verharren, sondern einen positiven Impuls für das Miteinander in der Stadtgesellschaft setzen. Hierfür hat die Kommission ein Leitbild entwickelt.
Leitbild Erinnerungsort Schöntal:
Im Zentrum steht ein gemeinsam entwickeltes Leitbild. Der Erinnerungsort soll vier Dimensionen verbinden:
- Begegnung: Offen, barrierearm und einladend für alle Altersgruppen, Religionen und Lebensrealitäten. Ein Ort für Gespräche und Gemeinschaft.
- Gedenken: Würdevolle Erinnerung ohne Pathos. Raum für Mitgefühl, nicht für politische Vereinnahmung.
- Bildung: Anknüpfung an Schulen und außerschulische Projekte. Themen wie Zivilcourage, Zusammenhalt und Gewaltprävention sollen sichtbar gemacht werden.
- Hoffnung und Zivilcourage: Vegetative Elemente symbolisieren Leben, Wandel und Zukunft. Der Ort soll Mut machen und nicht erstarren.
Was der Kommission besonders wichtig ist:
Die Kommission legt Wert auf eine Gestaltung, die menschlich, zugänglich und zugleich künstlerisch anspruchsvoll sein soll. Dabei sollen insbesondere berücksichtigt werden:
- Barrierefreiheit
- Partizipation der Stadtgesellschaft
- Einbindung von digitalen Informationsangeboten
- Ein würdevoller Umgang mit dem Ort und der Geschichte
Ausschreibung und Beteiligung:
Die Ausschreibung richtet sich an Künstler*innen mit Wohn- oder Arbeitssitz in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main. Sie erfolgt öffentlich und zweistufig über städtische Kanäle sowie regionale Kultur- und Künstlernetzwerke.
Stufe 1: Konzeptphase
- Einreichung eines schriftlichen Konzepts (max. 3 Seiten)
- Grobe Kostenkalkulation
- Kurzvita der Künstlerin/des Künstlers
- Auswahl von bis zu fünf Konzepten durch eine Jury
Stufe 2: Entwurfsphase
- Einreichung eines Modells sowie einer zeichnerischen Darstellung
- Aufwandsentschädigung in Höhe von 2.000 € pro Beitrag
- Öffentliche Ausstellung der Modelle im Lichthof des Rathauses
- Möglichkeit eines Stimmungsbilds aus der Stadtgesellschaft
- Anonyme Bewertung durch die Jury (Fach- und Sachpreisrichter*innen)
Weitere Schritte nach der Ausschreibung
- Vergabe des künstlerischen Auftrags an das ausgewählte Konzept am Jahrestag, 22.01.2026
- Danach Umsetzungsphase in Kooperation mit Bau- und Gartenamt
- Eröffnung des Denkmals und feierliche Einweihung
Öffentlichkeitsarbeit & digitale Begleitung
- Zeitnahe Information: Stadtrat und Presse
- Eine begleitende Projektwebseite wird im Laufe des Sommers 2025 veröffentlicht. Sie informiert transparent über:
- Leitbild und Prozess
- Ausschreibung und Entwürfe
- Hintergrundinformationen zum Vorfall
- Fortschritte bei der Umsetzung
- Spendenmöglichkeiten
Einbindung digitaler Inhalte (z. B. QR-Codes) wird auch am Erinnerungsort selbst vorgesehen.
Finanzierung
Der derzeitige Kostenrahmen beläuft sich auf rund 300.000 €, davon:
- 150.000 bis 200.000 € für das Denkmal selbst
- 20.000 bis 50.000 € für Vorarbeiten durch das Bau- und Gartenamt (Fundamente, Licht, Wege etc.)
- Weitere Kosten: Webseite, Eröffnungsfeier
Die Finanzierung soll aus mehreren Quellen erfolgen:
- Zwischenfinanzierung durch den städtischen Haushalt, sofern erforderlich
- Spendenaktionen
Phase 1: gezielte Ansprache von Unternehmen und Institutionen durch den Oberbürgermeister
Phase 2: Öffnung für Bürger*innen-Spenden, Vereine und Stadtgesellschaft