Hensbachkonzept; - Bericht der Verwaltung und Vortrag durch das Büro Unger, Darmstadt


Daten angezeigt aus Sitzung:  10. Sitzung des Planungs- und Verkehrssenates, 07.11.2017

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Planungs- und Verkehrssenat 10. Sitzung des Planungs- und Verkehrssenates 07.11.2017 ö Beschließend 5pvs/10/5/17

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

1) Sachstand und Anlass

Das Hensbachkonzept wurde bereits im Sachstandsbericht der Verwaltung zur Stadtentwässerung (PVS – 20.09.2017) erstmals thematisiert und in dieser Vorstellung kurz angerissen. Der heutige Bericht dient der Vertiefung dieses umfangreichen Projektes.

Dem Konzept vorangegangen sind Termine mit dem Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg. In gemeinsamen Begehungen vor Ort wurden die Anforderungen an die Mischwasserentlastungen am Hensbach überprüft und bestätigt bzw. neu formuliert. Das Konzept ist in seinen Grundzügen deshalb bereits mit dem Wasserwirtschaftsamt und der Unteren Wasserbehörde abgestimmt. Die heutige Sitzung ist insofern als Abschluss des eigentlichen Konzeptes zu sehen. Zeitlich betrachtet folgt nun die Realisierungsphase.

Der Hensbach als kleinster der von der Stadt Aschaffenburg verwendeten Vorfluter für Mischwasserentlastungen ist von der Abflussleistung her deutlich geringer als der Main und die Aschaff anzusetzen. Für letztere gelten bei der Einleitung von Mischwässern die sogenannten Normalanforderungen, für den Hensbach hingegen die sog. Weitergehenden Anforderungen.

Das Planungsbüro Unger wird in seiner nachfolgenden Präsentation sowohl diese Anforderungen erläutern wie auch über die geplanten Maßnahmen ausführlich informieren.


2) Projektbeschreibung

Von den 11 vorhandenen Mischwassereinleitungen der Stadt Aschaffenburg (zusätzlich existieren noch zwei Einleitungen der Gemeinde Haibach über den Dörnbach) werden in diesem Konzept sechs thematisiert. An diesen gibt es größeren Handlungsbedarf, der sich nur über bauliche Maßnahmen realisieren lässt.

Die übrigen fünf Mischwassereinleitungen der Stadt Aschaffenburg in den Hensbach sind entweder frisch saniert (RÜB Marienstraße), mit kleineren Maßnahmen im Bauwerk sanierbar (RÜB Unterhainstraße) oder relativ neu (SKU Bachstraße, RÜB Liebezeitstraße, RÜB Obernauer Straße), weshalb in letzterem Falle kein aktueller Handlungsbedarf besteht.

Die zu überarbeiteten Mischwasserentlastung sind (beginnend in Gailbach, in Fließrichtung):

(Anmerkung: RÜ = Regenüberlauf, RÜB = Regenüberlaufbecken; SKU = Stauraumkanal mit untenliegender Entlastung; SKO = wie vorstehend, mit obenliegender Entlastung; SKM = wie vorstehend, mit mittig liegender Entlastung; NE = Notentlastung; RRB = Regenrückhaltebecken, ein reines Speicherbecken)

a) RÜ Hofgartenstraße: Muss umgerüstet werden, insbesondere muss vor dem RÜ eine Beruhigungstrecke ausgebildet werden.

b) SKU Aschaffenburger Straße: Muss umgebaut (in SKM) und deutlich vergrößert werden.

c) RÜ Gailbacher Straße und

d) RÜ Weinbergstraße: Gemeinsame Lösung mit Auflassen des nicht sanierbaren RÜ Weinbergstraße, Umwandlung der beiden RÜ in einen SKO.

e) RÜ Althohlstraße: In bestehender Form nicht sanierbar, Umbau in einen SKO.

f) NE Bahmersgasse: Nicht genehmigt und auch in der vorhandenen Form nicht genehmigsfähig. Wird geschlossen, Vorbedingung ist ein RRB in der Hensbachstraße.

Vertiefte Einblicke in die Situation vor Ort und die geplanten Maßnahmen in der Präsentation.

Die vorgenannten Maßnahmen dienen der Verbesserung der Gewässerqualität im Vorfluter Hensbach. Sie sind zwingend kurz- bis mittelfristig umzusetzen, da die vorhandenen Genehmigungen für die vorstehend aufgeführten bestehenden Mischwasserentlastungen bis Ende 2020 auskaufen. Eine Verlängerung der Genehmigungen für diese Bauwerke ohne Umbauten ist nicht wahrscheinlich.

Der Umbau der genannten sechs Bauwerke soll in 2017 beginnen (RÜ Hofgartenweg). Insgesamt wird die Umsetzung dieser Maßnahmen ca. 8 – 10 Jahre in Anspruch nehmen.


3) Kosten

Eine Grobkostenschätzung ist in der Präsentation enthalten. Insgesamt sind (Kostenstand 2017) Baukosten von ca. netto 1,65 Mio. € zu erwarten, hinzu kommen die Mwst. und die Baunebenkosten (20 %) in Höhe von ca. 0,6 Mio. €.


4) Finanzierung

Es ist vorgesehen die Maßnahmen jeweils als Einzelmaßnahmen im Vermögenshaushalt darzustellen, beginnend im HH 2018 mit dem Umbau des Hofgartenweges und, falls darstellbar, dem Beginn der Maßnahme SK Aschaffenburger Straße.

.Beschluss: 1

I.
1. Das Hensbachkonzept (weitergehende Anforderungen an die Mischwasserbehandlung am Hensbach) wird zustimmend zur Kenntnis genommen.

2. Dem Vorschlag der Verwaltung, jede einzelne der im Konzept vorgestellten Maßnahmen vor der Realisierung erneut als durchgeplante Einzelmaßnahme im Stadtrat vorzustellen, wird zugestimmt.

3. Die Verwaltung wird beauftragt, die vorgestellten Maßnahmen nach der Maßgabe der Möglichkeiten zur Realisierung im städtischen Haushalt, entsprechend dem vorgeschlagenen Konzept (bauliche Reihenfolge der Maßnahmen) zu realisieren.

4. Die Verwaltung wird beauftragt, zuerst die Maßnahmen zur Umsetzung vorzuschlagen, bei denen die größte Dringlichkeit zu Verbesserungen besteht (z. B. der Abschnitt Atlhohlstraße).

II. Angaben zu den Kosten:

Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [ X ]
nein [   ]

Sofern Kosten entstehen:


Die Kosten sind im laufenden Haushaltsplan veranschlagt
ja [ X ]
nein [   ]
Es entstehen Folgekosten
ja [   ]
nein [ X ]
Häufigkeit der Folgekosten
einmalig
[  ]
wiederkehrend
[   ]

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 14, Dagegen: 0

.Beschluss: 2

Herr Stadtrat Dr. Erich Henke schlägt vor, dass die Verwaltung noch einmal prüft, ob es möglich ist, dass die gesamte Kanalsituation im Altort von Schweinheim durch ein modernes Kanalsystem vollständig ersetzt werden kann. Die Verwaltung sagt daraufhin eine Überprüfung bis Februar 2018 zu.

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 0, Dagegen: 0

Datenstand vom 11.04.2018 14:30 Uhr