Die Stadt Aschaffenburg verfolgt seit geraumer Zeit das Ziel, das Mainufer im Abschnitt zwischen Pompejanumsfelsen und Willigisbrücke aufzuwerten. Die ersten Pläne hierzu stammen aus den 1980er-Jahren. 2007 wurde ein Beirat eingerichtet, der sich mit der Entwicklung der Grünstrukturen um das Schloss Johannisburg befasste und die Empfehlung aussprach, für den Bereich des Mainufers ein Plangutachterverfahren durchzuführen.
Ein Verfahren mit drei Planungsbüros zur Erstellung eines Planentwurfs für das Mainufer wurde im Mai 2010 abgeschlossen und mit den Bürger*innen diskutiert. Das Büro xxx bekam in der Folge den Auftrag, einen Masterplan auszuarbeiten, der vom Stadtrat am 9. Oktober 2018 verabschiedet wurde.
2019 erfolgte die Aufnahme in das Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“, durch welches der Bund Projekte mit besonderer städtebaulicher Bedeutung und Wahrnehmung fördert. Hierfür wurden vom Bund rund 4 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung gestellt. Teilabschnitte werden darüber hinaus im Sanierungsprogramm „Soziale Stadt“ von Bund und Freistaat Bayern bezuschusst.
Im letzten Jahr (2020) wurden wichtige Schritte hin zur Realisierung umgesetzt: der Wettbewerb zum Aufzug, der Schlossufer und Oberstadt verbinden soll, fand statt und wurde Ende September entschieden. Aus ihm heraus ging das Büro Schmuck aus München als Sieger hervor. In der Dezember-Sitzung des Planungs- und Verkehrssenats sprach sich auch der Stadtrat für diesen Entwurf aus. Weiterhin wurde das VGV-Verfahren zur Auswahl einer Bürogemeinschaft für Planung und Steuerung des Projekts abgeschlossen, aus dem die Landschaftsarchitekten Trölenberg und Vogt mit dem hervorging, die jetzt die Ausführungsplanung des Schlossufer-Projekts übernehmen.
Auch die Öffentlichkeit wurde im letzten Jahr umfassend über das Projekt informiert. Mit der Herausgabe des ersten „Schlossufer-Journals“ und der Einrichtung der Homepage www.schlossufer-aschaffenburg.de , die fortlaufend aktualisiert wird, sind die Grundlagen für die Mitnahme der Bürger*innen im Projektverlauf gelegt worden. Bedingt durch die Corona-Pandemie waren größere Informationsveranstaltungen vor Ort leider nicht möglich. Für das Frühjahr 2021 ist geplant, einen Informationscontainer am Schlossufer aufzustellen, der als Anlauf- und Informationsstelle dient. Die Ausschreibung dafür ist bereits erfolgt. Dort sollen in den kommenden Jahren auch kleinere Veranstaltungen stattfinden. Vereine wurden aufgerufen, den Container als Treffpunkt für sportliche oder kulturelle Treffen zu nutzen wie zum Beispiel Yoga- und Fitnesskurse, Lesungen, Fotorallyes und vieles mehr.
Die weitere Planung sieht vor, dass 2021/22 das Regenüberlaufbecken an der Willigisbrücke mit neuem Kinderspielplatz auch äußerlich fertiggestellt wird und der Aufzug zur Oberstadt gebaut wird. 2022 soll dann der Umbau der Suicardusstraße, der nördliche Teil der Grünfläche mit Veranstaltungswiese und Stadtfestbühne und – wenn möglich – ein Neubau eines Bootsanlegers für Fahrgastschiffe realisiert werden. Im darauffolgenden Jahr wird der südliche Teil der Grünfläche mit einer Sommerbühne, Gestaltung der Platzfläche zwischen Aufzug und Main, die weitere Sitzstufenanlage am Main und der Neubau einer Bootseinlassstelle realisiert. 2024 und 2025 erfolgen dann die letzten Umbauarbeiten mit der Umgestaltung des Bereichs vor dem Theoderichstor mit Aufwertung des Biergartens und der westlich angrenzenden Wiese.
Die Neugestaltung des Schlossufers ist ein Projekt, in das eine Vielzahl von Ämtern und Behörden eingebunden ist und dem die langjährige Arbeit des Referats für Bau und Stadtentwicklung mit Gartenamt, Stadtplanungsamt, Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft und Tiefbauamt unter Beteiligung des Bauordnungsamtes vorangeht. Aber auch das Finanz- und Ordnungsreferat mit der Kämmerei, das Amt für Umwelt und Verbraucherschutz sowie die Feuerwehr tragen ihren Teil zum Gelingen des Projekts bei. Darüber hinaus sind als externe Partner beteiligt: Stadtwerke, Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt, Wasserwirtschaftsamt, Staatliche Schlösserverwaltung, das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und die Regierung von Unterfranken als Vertretung des Freistaates Bayern.