Ausgangslage :
Seit 2020 beschäftigten sich der Stadtrat und die Verwaltung damit, die Brentanoschule auszubauen.
Es wurden Standortanalysen für den Neubau sowohl für die Grundschule als auch für die Mittelschule diskutiert.
Am 17. Mai 2021 wurde im Plenum der Neubau der Brentano-Mittelschule im Anwandeweg beschlossen.
In der Sitzung des Plenums am 2. Mai 2022 wurde bei Vorstellung der Änderung des B-Plans für den Bereich Schulsportgelände „Maria-Ward-Gelände“ die Verwaltung beauftragt, mit dem Eigentümer die Realisierung einer Schule auf diesem Areal zu verhandeln.
In der Sitzung des Plenums am 20.3.2023 wurden zur Änderung des B-Plans in diesem Bereich 2 Entwurfsvarianten vorgestellt. Beide enthalten grundsätzlich die Möglichkeit des Baus einer Grundschule.
Die Stadtverwaltung hat unter Beteiligung von Ref. 2, 4 und 6 darüber hinaus verschiedene, weitere Optionen geprüft. Darunter die Realisierung einer Schule auf dem Areal „Maria-Ward“ (südlich des Oberstufenkollegs) sowie eine Erweiterung an dem bestehenden Standort der Brentano-Grund- und Mittelschule in verschiedenen Ausführungen.
Von Seiten der Schulfamilie wurden ebenfalls 2 Vorschläge eingebracht.
Im Bereich der Innenstadt steigen die Zahlen der Grundschüler in den nächsten Jahren noch an, allerdings nicht so wie von biregio prognostiziert. Dennoch ist aber eine Erweiterung der Grundschule erforderlich, da es zu einer Klassenmehrung kommt und auch der Ganztagesanspruch erfüllt werden muss. Die von der Schule erstellte und mit dem staatlichen Schulamt abgestimmte Schülerprognose aus November 2024 zeigt eine Zunahme der Klassen von 12 auf 13. Ein Unsicherheitsfaktor ist die Migrationsteilung, die bei Klassen ab 25 Schülern erfolgen kann, wenn der Migrationsanteil in der Klasse bei mehr als 50 % liegt. Im Schnitt wird von 14 Klassen ausgegangen.
Durch die Verpflichtung, den Schülern der Grundschule eine Ganztagsbetreuung mit Verpflegung zu gewähren, ergibt sich weiterer Raumbedarf für eine Mensa mit Essenraum sowie Betreuungsräume.
Derzeit wird der Ganztag der Grundschule durch Anmietung von Flächen bei der Maria-Ward-Schule für einen Teil der Kinder gewährleistet. Diese Auslagerung würde mit dem Ausbau des Dachgeschosses der Grundschule entfallen.
Auch die Mittelschule hat gestiegenen Raumbedarf aufgrund von Klassenmehrungen, insbesondere durch Rückläufer aus der Realschule und dem Gymnasium sowie steigender Zahlen im M-Zweig.
Aufgrund der Bedarfslage wurden daher mehrere Varianten untersucht, bzw. durch die Schulgemeinschaft eingebracht.
All diese Varianten wurden gewürdigt und entsprechend untersucht.
Es handelt sich um 4 unterschiedliche Betrachtungsweisen, wobei 3 Varianten dem Wunsch der Grundschule und der Schulgemeinde entsprechen und eine Lösung auf dem bestehenden Gelände suchten.
Die 4.Variante sieht einen Erweiterungsstandort auf einem anzupachtenden Gelände der Maria-Ward-Stiftung vor.
Vorstellung der Varianten
Von Seiten des Elternbeirates wurde mit Architekt Eisenecker 2 Varianten vorgestellt.
Variante 1 sieht eine Blockrandbebauung als Überbauung des vorhandenen Sportplatzes auf der Nord-Ostseite des Grundstücks der Brentanoschule vor. Diese Blockrandbebauung sieht ein Atrium als Belichtungs- und Belüftungsmöglichkeit der innenliegenden Räume vor. Weiterhin ist eine Schulhoferweiterung für die Grundschule zwischen den beiden Gebäuden geplant.
Variante 2, ebenfalls durch den Elternbeirat initiiert und durch Herrn Architekt Eisenecker bearbeitet, sieht eine Bebauung auf der Tiefgarage in 3-geschossiger Bauweise mit offenem Erdgeschoss vor dem Grundschulgebäude oder alternativ vor dem Mittelschulgebäude vor.
Variante 3 wurde durch die Verwaltung initiiert und durch den Architekten Schäffner als Vorentwurf erarbeitet. Diese sieht eine Erweiterung der Schule auf dem Gelände der Maria-Ward-Stiftung vor.
Die Version kommt einer vollwertigen 2-zügigen Grundschule mit 8 Klassenräumen mit gleich. Weiterhin sind Räume als Sekretariat, Büro der Schulleitung und Lehrerzimmer geplant.
Variante 4, ebenfalls durch die Verwaltung initiiert und durch den Architekten Bruno Grimm erarbeitet, sieht vor, zusätzliche Räume in den Dachgeschossflächen des Grundschulbaus unterzubringen.
Hierzu wird die Hausmeisterwohnung aufgegeben und dem Schulbetrieb zur Verfügung gestellt.
Durch die Aufgabe der Hausmeisterwohnung und den Ausbau der derzeit nicht genutzten Flächen im Dachgeschoss entstehen insgesamt zusätzlich bis zu 6 gleich große Räume.
Damit stehen der Schule sowohl Räume für den Ganztag als auch bei Bedarf zusätzliche Klassenzimmer zur Verfügung. Wie die organisatorische Aufteilung der Räume in der Schule erfolgt, ist noch zu klären.
Die Mensa würde sich in einem „rucksackartigen“ Anbau an das Gebäude der Mittelschule befinden, der sich Nord-östlich zum Pausenhof hin an das Bestandsgebäude hängt und den bestehenden Flur nutzt. Hier könnte erdgeschossig die Mensa untergebracht werden zur zur gemeinsamen Nutzung der Grundschule und der Klassen 5 – 6 der Mittelschule.
Im Obergeschoss befinden sich dann bis zu 3 weitere Klassenräume mit den erforderlichen Nebenräumen.
Die Verwaltung suchte nach einem wirtschaftlichen und flexiblen Konzept, um die schwankende Bedarfslage abbilden zu können.
Plan Variante 1 Überbauung des vorhandenen Sportplatzes
Plan Variante 2
Variante 3 Neubau einer 2-zügigen Grundschule mit Mensa auf dem Gelände der Maria-Ward-Stiftung
Lageplan
Grundriss EG
Grundriss OG
Variante 4 Erweiterung Brentanoschule
Lageplan
Erweiterung Brentanoschule EG Mittelschule
Erweiterung Brentanoschule 1. OG
Grundriss DG Grundschule
Kostengegenüberstellung der Varianten 3 und 4
(für Varianten 1+2 liegen keine Kosten vor)
Kostengegenüberstellung Maria-Ward-Stiftung zu Erweiterung Brentanoschule
Kostengruppe Maria_Ward-Stiftung Erweiterung Brentanoschule
300-400 6.499.400,00
Umbau DG Grundschule 2.000.000,00
Umbau Mensa EG 350.000,00
Anbau Rucksäcke 2.500.000,00
500 150.000,00 150.000,00
600 358.000,00 300.000,00
700 800.000,00 1.060.000,00
Zwischensumme 7.807.400,00 6.360.000,00
Unvorhergesehenes 20 % 1.561.480,00 1.272.000,00
Gesamtkosten 9.368.880,00 7.632.000,00
Die Kostengegenüberstellung sieht den Neubau auf dem Maria-Ward-Gelände vor, beinhaltet noch keinen Aufzug und ist in Modulbauweise gerechnet.
Die Rucksäcke/ Anbauten an die Mittelschule im Bestand können ebenfalls in Modulbauweise vorgefertigt werden und sind derzeit auch so gerechnet.
Vorteile/ Nachteile
Variante 1 Entwurf Blockrandbebauung als Überbauung des vorhandenen Sportplatzes
Vorteile:
- Kann ohne Störung des Schulbetriebs gebaut werden
- frei planbar, da es sich um einen Neubau handelt
- Kostensicherheit
- Planbare Bauzeit
- Keine Auslagerung an andere Standorte während der Bauzeit
-
Nachteile:
- Die Außenflächen würden sich maßgeblich verkleinern
- Hohe Baukosten
- Sportplatz geht verloren
- Ggf. überdimensioniert
- Keine zusätzlichen Räume für die Mittelschule in klarer Zuordnung (Nutzung Grundschulräume im UG)
Variante 2 eine Bebauung auf der Tiefgarage in 3-geschossiger Bauweise
Vorteile:
- Kann ohne Störung des Schulbetriebs gebaut werden
- frei planbar, da es sich um einen Neubau handelt
- Kostensicherheit
- Planbare Bauzeit
- Keine Auslagerung an andere Standorte während der Bauzeit
Nachteile:
- Die Außenflächen würden sich maßgeblich verkleinern, vor allem der Schulhof
- Hohe Baukosten
- Statisch schwierig und teuer, da die Tiefgarage erhalten bleibt und überbaut wird
- Ggf. überdimensioniert
- Keine zusätzlichen Räume für die Mittelschule in klarer Zuordnung (Nutzung Grundschulräume im UG)
Variante 3 Neubau Maria-Ward-Schule
Vorteile:
- Kann ohne Störung des Schulbetriebs gebaut werden
- frei planbar, da es sich um einen Neubau handelt
- Kostensicherheit
- Flexibel
- Planbare Bauzeit
- Keine Auslagerung an andere Standorte während der Bauzeit
- Die Schulhofgröße der Grundschule würde sich durch den neuen Standort vergrößern
Nachteile:
- Aufbau doppelter Infrastruktur wie Lehrerzimmer, Sekretariat
- Gelände muss gepachtet werden
- Ggf. überdimensioniert
- zusätzliche Flächenversiegelung
- Hohe Baukosten, weiterhin Anmietung Teile Oberstufengebäude für Ganztag
- Keine zusätzlichen Räume für die Mittelschule in klarer Zuordnung (Nutzung Grundschulräume im UG)
Variante 4 Erweiterung Brenanoschule
Vorteile:
- Aufbau doppelter Infrastruktur wir vermieden, zudem ist die Mensa für die Grund- und die Mittelschule gemeinsam nutzbar
- Gelände gehört der Stadt AB
- Flexibel im Bestand an den Bedarf anpassbar
- Wirtschaftliche Lösung
- die zusätzliche Flächenversiegelung wird auf ein Minimum reduziert
- Nachhaltig im Bestand vorhandene Flächen aktiviert
- Schule hat einen Standort, nicht verschiedene Gebäude
- Sportplatz an der Grundschule bleibt bestehen und kann sowohl für die Pause als auch für den Ganztag genutzt werden
Nachteile:
- auf den Betrieb der Schule muss Rücksicht genommen werden, ggf. Auslagerung in ehemalige FOS/BOS
- Der Bestand hat Einfluss auf die Anordnung und Größe der Räume
- Kosten können nicht 100% ig gesichert geschätzt werden, da im Bestand gebaut wird
Fazit:
Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile zur Entscheidung, ob auf fremden Gelände eine neue Schule errichtet werden soll oder der Bestand entsprechend erweitert werden soll, empfiehlt die Verwaltung die Erweiterung des vorhandenen Standorts.
Damit wäre auch dem Wunsch der Schulfamilie Rechnung getragen, keinen 2. Standort verwalten zu müssen.
Bevor weitere Planungen und Haushaltsmittel bereit gestellt werden, ist die Einholung der schulafsichtlichen Genehmigung von Nöten.
Weiterhin müssen die Fördermöglichkeiten noch abgefragt werden.
Die FAG Förderung für beiden Maßnahmen muss noch abgefragt werden.
Die weitere Vorgehensweise sieht nunmehr wie folgt aus:
- Erstellung eines detaillierten Raumbedarfs
- Einholung der schulaufsichtlichen Genehmigung
- Aufnahme der Maßnahme im Haushalt
- Beschluß über die Vergabe von Planerleistungen
- Genehmigung der Planung im PVS
- Bau- und Finanzierungsbeschluß im Stadt nach erfolgter Entwurfsplanung
- Förderanträge stellen
- Bauantrag stellen
- Bau
- Übergabe an den Nutzer
- Verwendungsnachweise erstellen
Die Schritte könnten in 2 Bauabschnitte geteilt werden. Der erste Bauabschnitt könnte den Ausbau des Dachgeschosses der Grundschule beinhalten und in ca. 3 Jahren abgewickelt sein. Der 2. Bauabschnitt (die Erweiterung der Mittelschule ) könnte in ca. 5 Jahren abgewicklte sein.
Haushaltsrelevant würde die Baumaßnahme ab 2.Q 2026.