Steigerung der Gebäude-Sanierungsquote
Daten angezeigt aus Sitzung: 9. Sitzung des Umwelt-, Klima- und Verwaltungssenates, 12.11.2020
Beratungsreihenfolge
Gremium | Sitzung | Sitzungsdatum | ö / nö | Beratungstyp | TOP-Nr. | SP-Nr. |
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Umwelt-, Klima- und Verwaltungssenat | 9. Sitzung des Umwelt-, Klima- und Verwaltungssenates | 12.11.2020 | ö | Beschließend | 5 | UKVS/9/5/20 |
.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.
Ohne deutliche und rasche Klimaschutz-Erfolge im Bereich Wärme-Energie sind die Gesamt-Klimaschutzziele nicht erreichbar – auch nicht annähernd. Die Wichtigkeit der Wärmeenergie-Reduzierung gilt für ganz Deutschland – und im Besonderen für die Stadt Aschaffenburg!
Schwerpunkt Wärme:
In der Stadt Aschaffenburg liegt der Anteil der Wärme-Energie mit 47% noch vor den Bereichen Treibstoffe (29%) und Strom (24%).
Quelle: BAUM/ifeu - siehe Anlage – mit Grafiken zur Energiebilanz.
Zusammenfassung: Im Rahmen der Aschaffenburger Bemühungen und Möglichkeiten zur Bewahrung der Schöpfung, sind Erfolge bei der Senkung der Wärmeenergie unumgänglich.
Mit dem Umsetzungsbeschluss des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts (IEKK) hat sich die Stadt Aschaffenburg mehrere Klimaschutz-Ziele gesetzt (Leitsätze S. 87).
Das Ziel im Bereich Wärme sind 50% Reduktion (für das Jahr 2030 mit Bezugsjahr 2009).
https://www.aschaffenburg.de/Buerger-in-Aschaffenburg/Umwelt--und-Verbraucherschutz/Klimaschutz/DE_index_3803.html
Die bisherigen Gebäude-Sanierungsquote (1% p.a.) konnte bundesweit – aber auch in Aschaffenburg - mit den bestehenden Anstrengungen nicht im gewünschten bzw. erforderlichen Maße auf das Ziel von 2,5% pro Jahr gesteigert werden. Genauere Daten als das o.g. Monitoring sind für Aschaffenburg nicht verfügbar. Nach Ermittlungen des BMU (Bundesumweltministerium) liegt die Bundes-Sanierungsquote immer noch bei rd. 1%.
Um die Kommunen bei ihren Möglichkeiten vor Ort zu unterstützen, hat die Bundesregierung das Förderprogramm für Energie-Quartiersmanager aufgelegt: Das „KfW-Programm-432“ beinhaltet im Wesentlichen die Förderung von „Energie-Quartiersmanagern“ (Zuschuss von 65%).
Die KfW „Kreditanstalt für Wiederaufbau“ ist die weltweit größte nationale Förderbank, ist dem Bundesfinanzministerium (Rechtsaufsicht) zugeordnet und wickelt u.a. die Förderprogramme ab, welche im Rahmen der „Nationalen-Klimaschutz-Initiative“ (NKI) verabschiedet wurden.
in den Quartiersberatungen zu vereinen.
Die persönlichen Beratungen sollen integrativ sein – sie sollen helfen, dass intelligente Dämm-Maßnahmen, Solarenergie, Heizungs- und Fenstersanierungen sich verbinden mit Möglichkeiten zur modernen Verschattungstechnik, Entsiegelung, Gebäudegrün, Regenwassernutzung und Verhaltenstipps. So kann möglichst – trotz der nachgewiesenen Zunahme von Aschaffenburger-Hitze-Sommer - der weitere Zuwachs von „Ein-Raum-Klima-Notlösungen“ vermieden werden. Diese strom-, wartungs- und hygiene-aufwändigen Kühl-Kompressoren von minderer Qualität und sehr schlechter Effizienz erzeugen nebenbei zusätzliche Stadt-Hitze – und sind oft nach wenigen Jahren Elektronik-Schrott.
Aschaffenburg will den üblichen Klimaschutz verstärken durch intelligente Klima-Anpassung.
Summe ArbG-Anteil bei 5 Berater: 5 x 80.000 = 400.000 €/Jahr
ArbG-Anteil 5 x 30.000: rd. 150.000 €/a
Konzept-Förderung 65%.
Für die Quartiere müssen besondere Beratungsschwerpunkte aus dem Konzept ersichtlich werden. Denkbare Beispiele:
Die Quartiersmanager dürfen alle Stadtbürger beraten – lediglich die Schwerpunkten sind in den Beratungszentren der exemplarischen Muster-Clustern).
– und auch kommunale Förderprogramme dürfen für die ganze Stadt beraten werden – vom gesamten Team.
Die Förderung ist immer maximal 50.000€ / Jahr pro Quartier (65%).
Nur bei fünf Quartieren können auch fünf Manager gefördert werden. Neu: diese müssen nicht mehr streng den Quartieren zugeordnet werden – sie bilden ein Team und können sich auch spezialisieren – z.B. :
4 x Berater (Dämmung, Heizung, PV, Verschattung, Gebäudegrün, Bundesförderung …)
1 x Organisator für z.B.
(KfW - Kreditanstalt für Wiederaufbau)
(Deutsche Bundesstiftung Umwelt – Projektbegleitung im Auftrag des Bundes)
(Entsiegelung, Verschattung, Gebäude-Grün, Pflanz-Beratungen,
Bewässerung, ….)
Unterstützung für die klimaneutrale Stadtverwaltung und Klima-Anpassungsmaßnahmen bei öffentlichen Liegenschaften (wenn diese in einem der Cluster liegen).
Pro Quartier = pro Quartiersmanager werden drei Jahre gefördert - verlängerbar mit einem Verlängerungsantrag evtl. auf maximal fünf Jahre.
Die Praxis zeigt aber, dass Berater mit Teilverträgen oft früh abspringen. Dies ist unbefriedigend für alle Beteiligten. Denkbare und förderkonforme Lösungen gemäß aktueller DBU-Projektberater:
“Aschaffenburger Förderprogramm für vorbildliche Wärmedämmung“.
Diese verhältnismäßig kleine Aschaffenburger „on-top“-Förderung führte zu verstärkter Beratungsnachfrage und löste rasch Sanierungsinteresse aus (Eile wegen des Windhund-Verfahrens = begrenzte HH-Mittel).
Die Sanierungsergebnisse waren sehr gut, sowohl in der Höhe der Energie-Einsparung, als auch in der Ausführungsqualität. Das Konzept war stimmig:
-Städtische Förderung: 106.000 € (Finanz-Haushalt 2000 bis inkl. 2004)
-Bau-Invest in der Stadt: 1.660.000 €
Die Projekte mit „besonders vorbildlicher Wärmedämmung“ waren nicht nur klassische „Nachbarschaftskeime“ (Vorbild und Anreiz für die Nachbarschaft), sondern haben auch im „alten“ Handwerk geholfen einen, neuen Standard zu etablieren.
Die Projekte konnten gemäß den Förderregularien auch bei weiteren Beratungen, Vorträgen und Messen gezeigt werden (anonymisiert) – inkl. Aufklärung zu Schimmel, Brandschutz, Wirtschaftlichkeit, Wohnklima, Verschattung, etc.
Der Beratungs-, Verwaltungs- und Kontroll-Aufwand im damaligen Umweltamt- und Ordnungsamt war sehr hoch, bei aller Freude über das große Interesse.
Hier als Auszug aus dem Anhang - Detail-Daten zur Stadt Aschaffenburg
(Ag21-Beirat + Stadtrat) und im selben Jahr noch gestartet.
bei einigen Häusern wurde sogar der damalige Standard für Neubauten erreicht oder gar unterschritten (rd. 100 [kWh/(m2*a)].
.Beschluss:
Dazu ist das Förderprogramm des Bundes (KfW-432 Energetische Stadtsanierung mit Förderquote aktuell 65%) in Anspruch zu nehmen.
Der Stadtrat stimmt folgender Vorgehensweise zu und beauftragt die Stadtverwaltung mit der Umsetzung des Gesamtpaketes - vorbehaltlich der Mittelfreigabe - in den Haushaltsberatungen:
(Beratung für alle Bürger, aber mit Schwerpunkten in exemplarischen Muster-Clustern).
Die Stadtverwaltung bemüht sich um Ergänzungsförderung beim Freistaat Bayern.
- Ausgabenstelle: 100.000 €
- Einnahmenstelle: 65.000 €
für fünf Quartiere - begrenzt auf die Förderlaufzeit (=3 Jahre, mit evtl.
verlängerter KfW-Förderung maximal erweiterbar auf 5 Jahre);
Der Stadtrat beschließt dann in Einzelschritten (Auftragsvergabe, Personalentscheidungen) separat.
in den Begründungen
(Nationale Klimaschutz-Initiative - Klimabündnis / ifeu-Heidelberg / BMU)
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig angenommen