zu 1: Bericht über die vorbereitenden Untersuchungen und das integrierte Handlungskonzept (IHK) mit städtebaulichem Masterplan zum Untersuchungsgebiet „Nördlich der Aschaff“ im Stadtteil Damm vom 25.04.2022
Der Stadtrat hat in der Sitzung des Plenums am 14.09.2020 die Einleitung Vorbereitender Untersuchungen (VU) gemäß § 141 BauGB für die bislang als Industriegebiet ausgewiesenen Grundstücke nördlich der Aschaff zwischen Dorfstraße, Dahlemstraße und Dyroffstraße und das unbebaute Mischgebietsgrundstück an der Dahlemstraße beschlossen.
Für den gesamten Bereich zwischen Dorfstraße, Dahlemstraße, Dyroffstraße und Aschaff sollte ein Integriertes Handlungskonzept (IHK) mit städtebaulichem Masterplan erstellt werden. Maßgeblich war der Plan über die Abgrenzung des Untersuchungsgebiets und des Bereichs des Integrierten Handlungskonzepts vom 11.08.2020.
Gleichzeitig hat der Stadtrat die Satzung über ein Besonderes Vorkaufsrecht für das Gebiet der geplanten städtebaulichen Maßnahme „Nördlich der Aschaff“ zwischen Dorfstraße, Dahlemstraße, Dyroffstraße und Aschaff beschlossen.
Das Büro Holl, Würzburg, wurde mit der Durchführung der Vorbereitenden Untersuchungen (VU) und der Erstellung eines Integrierten Handlungskonzeptes (IHK) beauftragt.
Das Büro hat vorbereitende Untersuchungen mit Bestandsaufnahme und Analyse im Untersuchungsgebiet durchgeführt.
Zunächst wurde im Rahmen einer Bestandsaufnahme eine Einschätzung des Baualters der einzelnen Gebäude im Untersuchungsgebiet vorgenommen. Eine grobe Beurteilung der Bausubstanz im Untersuchungsgebiet „Nördlich der Aschaff“ erfolgte nach Augenschein. Dabei wurde nur das äußere Erscheinungsbild der Gebäude beurteilt.
Weiterhin wurden der Denkmalschutz, ortsbildprägende Gebäude und die Wirkungen der Baukörper für das Stadtbild sowie die aktuelle Nutzungsstruktur der Gebäude beleuchtet.
Des Weiteren wurden im Untersuchungsgebiet die vorhandenen Grün- und Freiraumstrukturen, der fließende und ruhende Verkehr, das Rad- und Fußwegenetz, die ÖPNV-Anbindung, die öffentlichen Straßen, Wege und Plätze analysiert.
Als Ergebnis der Bestandsanalyse wurden die derzeitigen Defizite im Quartier ermittelt und eine zusammenfassende Darstellung der Stärken und Chancen im Untersuchungsgebiet zur Erarbeitung einer planerischen Konzeption / eines Entwicklungskonzepts erstellt.
Das Entwicklungskonzept mit Maßnahmen und Projekten lässt sich in drei zentrale Handlungsfelder ableiten:
- Entwicklung des Aschafftals als Erholungsraum im Stadtteil Damm in Verbindung mit einer Renaturierung der Aschaff
- Wiederherstellung identitätsstiftender Strukturen im Gebiet „Nördlich der Aschaff“
- Entwicklung eines urbanen gemischt genutzten Stadtquartiers mit Gemeinbedarfseinrichtungen im Gebiet „Nördlich der Aschaff“
Der aus diesen drei Handlungsfeldern entwickelte städtebauliche Masterplan zeigt die Leitziele einer zukünftigen Entwicklung im Untersuchungsgebiet auf und enthält grundsätzliche Aussagen zu konkreten Handlungsoptionen:
- Herstellen einer neuen Platzsituation an der Michaelskapelle. Erweiterung mit einer Terrassenlandschaft im Bereich der Eingangssituation zum ehemaligen Impressgelände
- Ausweitung des Retentionsraums vor der Aschaffbrücke mit Entfernung der Spundwand auf dem Gelände der Firma Impress, um das Aufstauen des Wassers östlich der Aschaffbrücke zukünftig zu vermeiden und die Hochwassergefahr zu verringern. Gleichzeitige Schaffung eines attraktiven Freizeit- und Wassererlebnisraumes durch eine größere Wasserfläche in Nähe der Aschaffbrücke (Grundlage: Neuberechnung der Hochwassersituation mit Prüfung der Abflusssituation an der Aschaffbrücke)
- Erhalten der dörflichen Baustrukturen beidseitig der Dorfstraße. Ausbau und
Neugestaltung der Dorfstraße als verkehrsberuhigter Bereich mit Aufenthaltsqualität
- Ausbau und Erweiterung des Aschaffgrünzuges im Untersuchungsgebiet nördlich der Aschaff, Renaturierung der Aschaff
- Anlage eines Rad- und Fußweges nördlich der Aschaff mit ausreichendem Abstand zum nördlichen Bachufer, Neubau eines Steges über die Aschaff als Fuß- und Radverbindung nach Süden
- Weiterentwicklung des Areals der Firma Impress zu einem gemischt genutzten Stadt- quartier
- Gestalten eines urbanen gemischten Wohnquartiers mit Geschosswohnungsbau und
- Gemeinbedarfseinrichtungen wie Kindergarten, Seniorenwohnen und -pflege, sozialen Dienstleistungen und medizinischen Angeboten
- Haupterschließung des Areals ausschließlich von der Dyroffstraße, um die Dorfstraße von Schwerlastverkehr zu entlasten
- Verbesserung der Fuß- und Radwegbeziehungen nach allen Seiten.
Zu 2. und 3.
Nach Zustimmung durch den Stadtrat können die Bürgerinnen und Bürger über die Planung informiert und ihnen kann Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben werden.
Dies soll im Rahmen einer öffentlichen Versammlung und durch Auslegung der Planunterlagen sowie deren Einstellung in das Internet erfolgen.
Auch sind die von der Planung berührten Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange zu beteiligen.