Der Planungs- und Verkehrssenat hat in der Sitzung am 15.09.2020 zur Neugestaltung des Freihofplatzes für die Mobilitätsstation folgenden Beschluss gefasst:
„Auf der Grundlage des Vorentwurfes der Variante 2, inklusive Toilette soll die Entwurfsplanung und Kostenberechnung nach DIN 276 für den Bau- und Finanzierungsbeschluss sowie die Beantragung von Fördermittel erstellt werden.“
Variante 2 vom 15.09.2020:
Kostenschätzung nach DIN 276 für Bauwerk Mobilitätsstation: 483.000.- €
Kostenschätzung für Bauwerk Mobilitätsstation und Platzanlage: Gesamt ca. 1.293.000.- €
Das Grundkonzept von Variante 2 mit Unterbringung von 60 Fahrrädern ist in den Grundzügen aus Variante 1 abgeleitet, jedoch baulich materiell und funktional reduziert, die Durchlässigkeit zwischen Gehsteig-/ Buswartebereich und Platzanlage wird erhöht.
Der Baukörper besteht aus einer Stahlkonstruktion in Leichtbauweise und hat ohne Dachüberstand eine Grundfläche von 63 m² (Dachfläche ca.110 m²); im Vergleich zu Variante 1 wird auf hochwertigeren, robusteren Materialeinsatz und auf die sehr kostspielige WC-Anlage verzichtet.
Statt einem Stahlbeton-Massivbau mit Sichtbetondach soll alternativ eine Stahlkonstruktion in Leichtbauweise ohne abgerundete Ecken ausgeführt werden. Die Fassaden werden weitgehend in Streckmetall und mit Betonsockel ausgeführt, der Wartebereich wird mit Holzelementen verkleidet. Dachbegrünung und Photovoltaik sind vorgesehen, und die Planung sieht insgesamt sieben Bäume auf der Platzanlage vor – drei davon sind durch Öffnungen des Betondaches in das Bauwerk integriert.
Das Architekturbüro Resonatorcoop (Hirsch + Rijkers Gbr) aus Aschaffenburg, hat auf Grundlage des o. a. Beschlusses eine WC-Einheit in die Variante 2 integriert und die Kostenberechnung nach DIN 276 (Stand 21.05.2021) erstellt:
KG 100 Grundstück ----
KG 200 Vorbereitende Maßnahmen 4.165,00 €
KG 300 Bauwerk 367.801,65 €
KG 400 Technische Anlagen 181.334,58 €
KG 500 Aussenanlagen 5.102,13 €
KG 600 Ausstattung 6.545,00 €
KG 700 Nebenkosten 154.700,00 €
Gesamt 719.648,36 €
Die Mehrkosten gegenüber der Kostenschätzung begründen sich wie folgt:
- Indexsteigerung (5/2020 – 5/2021) 18.000,00 €
- Vergrößerung Gebäude durch WC-Einheit 25.000,00 €
- WC-Einheit in Systembauweise 116.000,00 €
- Zusätzliche Fundamente und Grundleitungen 13.000,00 €
- Blitzschutz wegen Stahlbau aufwändiger 20.000,00 €
- Erhöhung der Nebenkosten 44.000,00 €
Gesamt 236.000,00 €
Durch den aktuellen Baukostenindex (4. Quartal 2022) erhöhen sich die o. a. Gesamtkosten vom Mai 2021 nochmals um circa 25 % auf fast 900.000,00 €!
Unter Berücksichtigung der prognostizierten Gesamtkosten wird die Wirtschaftlichkeit des Bauwerks in Frage gestellt. Planerische Einsparungen sind nur in geringem Umfang (ca. 20.000,00 €) möglich und verbessern nicht wesentlich die hohen Investitionskosten.
Das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft schlägt deshalb vor, die vorliegende Entwurfsplanung der Mobilitätsstation (Variante 2 mit WC-Einheit) nicht weiter zu verfolgen.
Stattdessen soll eine alternative Lösung entwickelt werden, die gestalterisch anspruchsvoll die Platzsituation markiert, aber auch wirtschaftlich vertretbar ist.
Angedacht ist zum Beispiel eine reine Dachkonstruktion, unter der die Fahrradstellplätze gegliedert sind, wie auch der Wartebereich für die Bushaltestelle. Zur Kostenreduzierung muss auf das geschlossene Gebäude und auf die WC-Einheit verzichtet werden.