Bericht zur Musikschule: Entwicklung, Angebotsstruktur und Perspektiven


Daten angezeigt aus Sitzung:  3. Sitzung des Kultur- und Schulsenates, 27.11.2013

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Kultur- und Schulsenat 3. Sitzung des Kultur- und Schulsenates 27.11.2013 ö Beschließend 6kss/3/6/13

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Die städtische Musikschule Aschaffenburg ist mit 1669 Schülerinnen und Schülern eine der größten derartigen Bildungseinrichtungen in Bayern. Der Grundstein für diese Entwicklung wurde 1984 mit der Kommunalisierung gelegt. Die damalige städtische Musikschule beschäftigte einen hauptamtlichen Leiter sowie sieben hauptamtliche, 21 nebenamtliche Lehrkräfte und eine Halbtagssekretärin. Das Unterrichtsangebot war im Vergleich zu heute bescheiden.
Im Schuljahr 2013/14 gibt es neben dem geschäftsführenden Schulleiter 59 hauptamtliche Lehrkräfte sowie zwei Verwaltungsangestellte (eine Vollzeit- und eine Teilzeitkraft). Die Schülerzahl hat sich von 816 bis heute mehr als verdoppelt. Das Unterrichtsangebot konnte über die Jahre hinweg kontinuierlich erweitert werden.



Statistik 1984 - 2013











Gesamtzahlen pro Schuljahr (Stichtag jeweils 01.01.)
1984/85
1990
1995
2000
2005
2010
2011
2012
2013
Schülerzahl
816
1233
1650
1657
1571
1651
1710
1652
1669
Belegungen
884
1464
1894
1990
1900
2029
2185
2135
2102
Jahreswochenstunden
342
621
962
931
891
880
903
899
878
Unterrichtsangebot
1984/85
1990
1995
2000
2005
2010
2011
2012
2013
Grundfächer
218
448
344
335
281
252
343
364
364
Streichinstrumente
45
95
127
152
146
187
192
175
170
Violine
30
69
93
107
100
130
136
124
121
Viola
 
1
2
4
5
7
7
6
6
Violoncello/Gambe
15
25
32
33
35
46
43
39
39
K-Bass
 
 
 
8
6
4
6
6
4
Blasinstrumente
201
183
333
311
299
251
265
263
254
Blockflöte
182
108
169
152
146
102
114
108
101
Querflöte
9
48
93
77
75
59
65
65
66
Oboe
 
5
2
4
2
3
4
4
2
Klarinette
3
11
17
24
24
21
20
19
18
Fagott
 
 
 
 
 
4
4
4
4
Saxophon
2
 
19
26
17
18
15
20
22
Trompete/Kornett
5
10
28
22
28
36
34
34
31
Posaune/Tenorhorn/Euphonium
 
1
5
6
6
7
7
8
9
Tuba
 
 
 
 
1
1
2
1
1
Tasteninstrumente
272
418
513
463
442
424
409
416
413
Akkordeon
24
36
41
27
40
32
28
30
26
Keyboard
 
 
 
 
8
3
4
2
3
Klavier
248
382
464
425
391
385
374
382
382
Orgel
 
 
8
11
3
4
3
2
2
Zupfinstrumente
49
105
248
227
280
304
296
295
288
Gitarre
49
105
248
227
253
270
266
268
266
Harfe
 
 
 
 
8
13
13
13
11
E-Gitarre
 
 
 
 
19
21
17
14
11
Schlaginstrumente
5
38
49
73
75
78
87
85
87
Schlagzeug
5
 
40
59
66
70
84
80
76
Percussion
 
38
9
14
9
8
3
5
11
Vokalunterricht/Sologesang
16
21
42
51
40
43
43
45
46
Ensemble- und Ergänzungsfächer (Chöre, Orchester, Kammermusik, Bands, Theorieunterricht, etc.)
78
156
238
378
337
362
464
421
429










Kooperationen
 
 
 
 
 
128
170
79
90
Kolping-Schule (Ganztagesschule)
 
 
 
 
 
26
76
51
64
Grünewaldschule (Singklassen)
 
 
 
 
 
71
78
43
44
St. Jakobus-Kindergarten
 
 
 
 
 
31
16
22
22














Der Weg durch die Musikschule

Die Musikschule Aschaffenburg hält ein differenziertes, nach dem Strukturplan des Verbandes deutscher Musikschule konzipiertes Unterrichtsangebot bereit. Vom spielerischen Einstieg in das musikalische Erleben im Kleinkindalter bis hin zur Vorbereitung auf ein Musikstudium wird die Musikschule Schülerinnen und Schülern jeden Alters und Anspruchs gerecht.

Die Grundfächer

Im Musikgarten werden Kleinkinder bereits mit 18 Monaten – zusammen mit einer Bezugsperson – kindgerecht und in spielerischer Weise an die Musik herangeführt und lernen so schon früh, mit Freude zu musizieren. Der Musikgarten vermittelt darüber hinaus auch Anregungen zum gemeinsamen Singen und Musizieren in der Familie, das früher wie selbstverständlich zu Hause gepflegt wurde und heute vielerorts verloren gegangen ist.


Der Grundkurs Musik für Vier- bis Sechsjährige schließt sich an den Musikgarten an und ist eine ideale Vorbereitung auf den Instrumentalunterricht. Er dauert in der Regel zwei Jahre. Neben der Vermittlung von grundlegendem Wissen werden sämtliche Instrumente vorgestellt. Bereits während dieser Zeit entdecken die meisten Kinder „ihr“ Instrument, das sie nach der Grundkurszeit erlernen möchten.
Zu den Grundfächern gehören auch das Gruppenmusizieren, der Kindertanz, die Percussion, sowie Vor- und Kinderchor.



Die Hauptfächer

In der Regel mit der Einschulung erfolgt der Übergang zu den Hauptfächern (Instrumental- und Vokalfächer). 
Damit öffnet sich für die Kinder die große Welt der Instrumente. Aus über 20 verschiedenen Instrumenten, darunter alle gängigen Tasten-, Streich-, Blas-, Zupf- und Schlaginstrumente, können die Kinder nun „ihr“ Instrument auswählen und erlernen.

o        Tasteninstrumente: Klavier, Akkordeon, Orgel, Keyboard
o        Streichinstrumente: Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass
o        Blasinstrumente: Blockflöte (in allen Lagen), Querflöte, Klarinette, Oboe, Fagott, Saxophon, Trompete, Posaune, Tuba, Waldhorn
o        Zupfinstrumente: Gitarre, Harfe, E-Gitarre, E-Bass
o        Schlagzeug: vom Drumset über Pauken bis hin zu Marimba und Vibraphon; Percussion
o        Gesangsunterricht


Die Ensembles

Sobald die Schülerinnen und Schüler ausreichend Grundkenntnisse an ihren Instrumenten erworben haben, erwartet sie die nächste Stufe: Das Musizieren im Ensemble, das gemeinsame Singen und Spielen.

Allen Schülerinnen und Schülern, die ein Hauptfach belegen, bietet die Musikschule die Möglichkeit, kostenfrei in einem oder mehreren Ensembles mitzuwirken, die unterschiedlichste Leistungsstufen und Stilrichtungen abdecken. Im Schuljahr 2013/14 belegen 332 Schülerinnen und Schüler Unterricht in 51 Ensembles und Spielkreisen der Musikschule.



Die Ergänzungsfächer

Sein musikalisches Wissen vertiefen und Kenntnisse auf dem Gebiet der Musiktheorie erwerben, kann man in den Ergänzungsfächern. Für alle Alterstufen und jeden Leistungsstand (von Basiskursen bis hin zur Vorbereitung auf ein Musikstudium) werden Kurse in allgemeiner Musiklehre, Gehörbildung und Harmonielehre angeboten. Dieser Unterricht ist für Hauptfachschüler (wie auch der Ensembleunterricht) kostenlos. Derzeit besuchen 29 Schülerinnen und Schüler die Theoriekurse.


Freiwillige Leistungsprüfungen

Wesentliche Motivationsanreize in der musikalischen Ausbildung sind Vorspiele und das Ensemblemusizieren. Um den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit zu geben, ihren eigenen Leistungsstand zu bestimmen und zu dokumentieren, hat der Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen im Jahr 2007 die Freiwilligen Leistungsprüfungen (FLP) eingeführt und den bayerischen Musikschulen zur Umsetzung an die Hand gegeben. Bayern ist damit das erste und bislang einzige Bundesland, das über ein derartiges Instrumentarium der Leistungsüberprüfung an Musikschulen verfügt. Unterteilt nach den einzelnen Musikschulangeboten und differenziert nach Alters- und Leistungsstufen, können Schülerinnen und Schüler am Ende eines Schuljahres an einer derartigen Prüfung teilnehmen. Als Bestätigung für die erfolgreiche Teilnahme erhalten sie eine Urkunde, einen Aufkleber bzw. eine Anstecknadel.
Die FLP ist mit den bestehenden Leistungsprüfungen des Bayerischen Blasmusikverbandes, des Bundes deutscher Zupfmusiker sowie des Deutschen Harmonikaverbandes kompatibel.


Frühförderung und Förderklasse

Besonders engagierten und begabten Schülerinnen und Schülern bietet die Musikschule Frühförderung und Förderklasse an. Diese Fördermaßnahmen haben unter anderem zum Ziel, auf ein späteres Musikstudium vorzubereiten. Voraussetzung zur Aufnahme in die Förderklasse ist das erfolgreiche Abschneiden im Rahmen der freiwilligen Leistungsprüfung sowie die wöchentliche Belegung zweier Hauptfächer, eines Ensemblefachs und des Besuch des Theorieunterrichts. Für das gesamte Fächerangebot werden die Kosten einer Unterrichtsstunde zu 45 Minuten berechnet. Die Förderklasse wird über einen eigenen Staatszuschuss gesondert gefördert.


Besondere Veranstaltungen

Das Unterrichtsangebot der Musikschule umfasst weit mehr als den wöchentlich stattfindenden Unterricht. Probenwochenenden, Musikfreizeiten, Workshops, Konzertbesuche, Opernfahrten, Meisterkurse und vieles mehr gehören zu den zusätzlichen Angeboten, die an der Musikschule angeboten und von den Schülerinnen und Schülern gerne angenommen werden.



Sozialermäßigungen und Stiftungen

Sozialermäßigungen
Für Familien wird über die Geschwisterermäßigung ein Gebührennachlass von 50 Prozent ab dem zweiten Kind gewährt. Für Leistungsempfänger nach dem SGB gewährt die Stadt Aschaffenburg über die Sozialermäßigung ebenfalls einen Gebührennachlass von 50 Prozent. 

Stiftungen
Die Städtische Musikschule verfügt über zwei Stiftungen, durch die Schülerinnen und Schüler unterstützt und gefördert werden können:
Die Geissler-Stiftung entscheidet im Falle besonderer Bedürftigkeit oder Förderungswürdigkeit über einen teilweisen Erlass des Unterrichtsentgelts. Darüber hinaus fördert die Geissler-Stiftung auch Unterricht an Instrumenten, die als „Mangelinstrumente“ gelten (z. B. Fagott, Tuba, etc.). Diese Instrumente können den Schülerinnen und Schülern im Rahmen der Bestände der Musikschule kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.
Die Anton-Fahs-Stiftung wendet sich an junge Menschen im Alter zwischen 14 und 25 Jahren, die in Aschaffenburg oder der Marktgemeinde Großostheim leben und sich durch besondere Begabung und besonderes Engagement im musischen Bereich auszeichnen. Nach dem Willen des Stifters ist die Förderung des populären Bereichs (Pop- und Jazzmusik) ausdrücklich von der Förderung ausgeschlossen.




Musikschulgebäude, Unterrichtsorte, Außenstellen


Das Hauptgebäude in der Kochstraße ist die zentrale Anlaufstelle der städtischen Musikschule Aschaffenburg. Mit dem Gebäude verfügt die Musikschule über Räumlichkeiten, die allen Anforderungen an eine moderne Musikschule gerecht werden. In dem Gebäude befinden sich 21 gut ausgestattete Unterrichtsräume, ein Lehrerzimmer, drei Verwaltungsräume, einen akustisch hervorragenden Konzertsaal mit 182 Plätzen (Steinway-C-Flügel, Wittmayer-Cembalo, vollmechanische Vleugels-Pfeifenorgel von 1990 mit 16 Registern). Außerdem beherbergt sie die mittlerweile 100 Jahre alte öffentliche Musikbibliothek mit derzeit etwa 11.000 Bänden.
Die Musikschule der Marktgemeinde Großostheim, die mit der Aschaffenburger Musikschule seit 1989 über eine Zweckvereinbarung verbunden ist, ist im historischen Nöthigsgut untergebracht und verfügt ebenfalls über beispielhafte räumliche Bedingungen. Diese Außenstelle verfügt über einen eigenen Konzertsaal mit Flügel und 80 Sitzplätzen.
Darüber hinaus unterrichten die Lehrkräfte der Aschaffenburger Musikschule an weiteren Orten im Stadtgebiet, um der großen Nachfrage aus den Stadtteilen zu entsprechen und den Schülerinnen und Schülern kürzere Wege zum Unterricht zu ermöglichen. Dazu gehören derzeit insgesamt sechs Schulen – Christian-Schad-Schule, Erthal-Schule, Grünewald-Schule, Kolping-Schule, Mozart-Schule, Strietwald-Schule –, zwei Kindergärten – St. Konrad und St. Jakobus – und das Gemeindezentrum St. Jakobus in Nilkheim.




Vorspiele, Podium Musikschule, Schönbusch Serenaden - Die Musikschule als Konzertveranstalter


Neben ihren musikpädagogischen Aufgaben zeichnet die städtische Musikschule Aschaffenburg pro Schuljahr für rund 150 Veranstaltungen verantwortlich.

Die Internen Klassenvorspiele dienen verschiedenen Zwecken. Zum einen sollen die Schüler in einem offiziellen Rahmen ihr Können und ihre Fortschritte am Instrument präsentieren. Zum anderen lernen sie dabei mit der Auftrittssituation (Nervosität, Verbeugung am Ende des Vortrags etc.) umzugehen um sich an Konzertsituationen zu gewöhnen. An der städtischen Musikschule Aschaffenburg soll jeder Schüler zwei Mal pro Schuljahr in internen Klassenvorspielen auftreten. Im Schuljahr 2012/2013 fanden 114 interne Klassenvorspiele statt.

In den Fachbereichskonzerten treten ausgewählte Schüler und Ensembles auf, die den Fachbereich in seiner Leistungsfähigkeit repräsentieren. Diese Fachbereichskonzerte sind öffentlich.

Die großen Musikschulkonzerte sind fachbereichsübergreifend und finden in Form des Adventskonzerts – traditionell in der Stiftskirche – und als Schuljahresabschluss-Konzert in der Regel im Stadttheater statt. Hier treten hauptsächlich die großen und leistungsstarken Ensembles sowie Schüler, die über gehobenes solistisches Potential verfügen, auf. Als besondere Highlights werden in unregelmäßigen Abständen im großen Saal der Stadthalle Werke im großen Musikschulverband aufgeführt, so in diesem Dezember der „Messias“ von Georg Friedrich Händel. Dabei wirken eine große Zahl von Schülern, Eltern und Lehrkräften mit.

Für die Schüler, die am Wettbewerb Jugend musiziert teilnehmen, veranstaltet die Musikschule die Konzerte Teilnehmer Jugend musiziert (etwa sechs bis acht Konzerte pro Schuljahr). Die Häufigkeit der Konzerte richtet sich nach der Anzahl der Wettbewerbsteilnehmer. Diese Konzerte werden zur unmittelbaren Vorbereitung auf den Wettbewerb (Regional-, Landes- und Bundeswettbewerb) angesetzt.

Ein weiterer Teil des Veranstaltungswesens an der Musikschule ist die Durchführung der Förderklassen-Konzerte. In ihnen demonstrieren die Schülerinnen und Schüler der Förderklasse ihren Leistungsstand.

Die Konzertreihe Podium Musikschule ist Lehrkräften, ehemaligen Schülern und Musikern vorbehalten, die eine engere Beziehung zur Städtischen Musikschule pflegen. Diese Konzerte finden vier- bis sechsmal pro Jahr – üblicherweise an Freitagen – statt. Zu dieser Konzertreihe gehören auch die traditionellen Lehrerkonzerte.

Schließlich liegt noch die künstlerische und organisatorische Leitung der Aschaffenburger Schönbusch-Serenaden in den Händen der Städtischen Musikschule. Diese Konzertreihe präsentiert im Festsaal im Schönbuschpark Solisten und Ensembles von außerordentlicher Qualität.


Herausforderungen der Zukunft – Perspektiven – Wünsche


Zusammenarbeit mit Kitas, Grund- und weiterführenden Schulen (Kooperationsprojekte)

Die städtische Musikschule Aschaffenburg pflegt im Rahmen ihrer Möglichkeiten seit 1984 in unterschiedlicher Intensität die Zusammenarbeit mit Kitas, Grund- und weiterführenden Schulen. Die Entwicklungen in der schulischen Bildungsstruktur, insbesonders das achtstufige Gymnasium, sich ändernde Familienstrukturen und der demografische Wandel machen intensivere Formen der Kooperation zu einer Überlebensfrage. Deshalb hat die städtische Musikschule Aschaffenburg in den letzten Jahren in Pilotprojekten mit dem Kindergarten St. Jakobus Nilkheim, der Grünewaldschule und der Kolpingschule Kooperationsprojekte auf den Weg gebracht, die sich insgesamt gesehen sehr erfreulich entwickelt haben.

In den Musikstunden des Kindergartens St. Jakobus werden insgesamt 31 Kinder einmal pro Woche, aufgeteilt in zwei Gruppen, von einer Musikschullehrkraft und einer Erzieherin im Team unterrichtet. Die Musikstunden finden während der Kernzeiten des Kindergartens statt und sind als Musikstunden für alle Kinder der Einrichtung (ganz im Sinne des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans = „BayBEP“) konzipiert. Aus diesen Gruppen wiederum haben sich in den vergangenen Jahren circa 50 Prozent der Kinder für die Fortsetzung des Unterrichts an der Musikschule entschieden. Diese Fortsetzung erfolgt in Form eines einjährigen Grundkurses Musik. Darin werden die Kinder gezielt auf den Instrumentalunterricht vorbereitet.
Die Kooperation mit der Grünewald-Schule besteht in Form von Singklassen. Diese finden in den Räumlichkeiten der Grundschule statt und finden unmittelbar an den Regelunterricht in der 5. oder 6. Unterrichtsstunde statt. Der Schulchor der Grünewald-Schule profitiert in hohem Maße von der Musikschularbeit und konnte sein hohes Niveau nochmal steigern. Kinder der Singklassen, die die 4. Klasse der Grundschule verlassen und auf weiterführende Schulen gehen, singen in den meisten Fällen im Kinderchor der Musikschule weiter. Somit profitieren beide Einrichtungen – Musikschule und Grundschule – in optimaler Weise von dieser Kooperation.
Eine weitere Kooperation findet in Zusammenarbeit mit der Kolpingschule statt. Der Titel dieses Angebots heißt „Rhythmus und Bewegung“. Dieses Unterrichtsangebot gibt es derzeit für die 1. und 2. Klassen. Kinder, die aus diesen Gruppen hervorgehen, erhalten dann Instrumentalunterricht in Kleingruppen, der in den Stundenplan der Ganztagesschule integriert ist. Derzeit bietet die Musikschule Unterricht in den Instrumentalfächern Klavier, Querflöte und Gitarre.

In diesem Schuljahr entstand eine Kooperation mit der Pestalozzi-Grundschule im Zusammenhang mit einer Bläserklasse für die 3. und 4. Jahrgangsstufe. Lehrkräfte der Musikschule übernehmen in einer ersten Entwicklungsphase den Unterricht in den Fächern Flöte und Trompete. Eine Erweiterung des Ausbildungsangebots ist vorgesehen.

Alle Kooperationen sind Pilotprojekte, die sich bestens bewährt haben, eine Ausweitung der Kooperationsprojekte ist wünschenswert. Leider fehlt es noch an einem tragfähigen Finanzierungskonzept, an dem sich der Staat in angemessener Weise beteiligt.

Umlandversorgung

Im Landkreis Aschaffenburg gibt es in Alzenau, Stockstadt, Großostheim, Kleinostheim und Dammbach Musikschulen. Bedauerlicherweise gibt es in der Musikschulversorgung insbesondere im nördlichen und östlichen Landkreis eine Reihe von Gemeinden, die weder über eine eigene Musikschule verfügen, noch einer anderen Musikschule angeschlossen sind. Das führt dazu, dass Schülerinnen und Schüler aus diesen Herkunftsorten an der städtischen Musikschule Aschaffenburg den „Auswärtigenzuschlag“ in Höhe von 50 % bezahlen müssen. Wünschenswert wäre, dass sich die noch unversorgten Gemeinden zu Kooperationen oder der Gründung eigener Musikschulen entschließen. 

.Beschluss:

Der Kultur- und Schulsenat nimmt den Bericht zur Musikschule zur Kenntnis (Anlage 6).

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 0, Dagegen: 0

Datenstand vom 31.03.2015 17:05 Uhr