Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 03.07.2017 den Generalplaner agn niederberghaus & partner gmbh aus Ludwigsburg mit einer Machbarkeitsstudie zum Bauvorhaben Berufsschule 1 beauftragt.
Am 11.09.2017 wurde vom Schulverwaltungsamt das Raumprogramm bei der Regierung von Unterfranken zur schulaufsichtlichen Genehmigung eingereicht. Mit Bescheid vom 01.02.2018 wurde das Raumprogramm durch die Regierung schulaufsichtlich genehmigt.
Gegenüber dem 2011 genehmigten Raumbedarf ergibt sich ein Mehrbedarf von ca. 1632 m2 Haupt-Nutzfläche.
In der Machbarkeitsstudie wurden 3 Varianten bearbeitet:
Variante 1 - Generalsanierung des Bestandsgebäudes
Im Zuge der Bearbeitung der Machbarkeitsstudie stellte sich heraus, daß eine reine Generalsanierung nicht möglich ist. Aus Gründen des Brandschutzes (Fluchtwegsicherung) entsteht ein zusätzlicher Raumbedarf, der nur durch Anbauten gedeckt werden kann.
Weiterhin wird der schulaufsichtliche Flächenmehrbedarf durch eine Aufstockung von Bauteil C und eine Erweiterung von Bauteil D gedeckt. Eine Mensa mit den erforderlichen Nebenraumflächen wird als Neubau im Erdgeschoß (zur Mainseite) vorgeschlagen.
Kostenrahmen nach DIN 276:
Gesamtsumme netto 70.500.000,00 €
19 % Mehrwertsteuer 13.400.000,00 €
Gesamtsumme brutto 83.900.000,00 €
Die Lebenszykluskosten wurden einschließlich Investitionskosten und Abschreibung auf 42 Jahre berechnet. In der Variante A betragen die Lebenszykluskosten ca. 148.000,00 € / Jahr.
Die jährlichen Betriebskosten wurden ebenfalls auf 42 Jahre ermittelt. Sie betragen einschließlich Gebäudeinstandhaltung ca. 1.483.000,00 € / Jahr. Die Energiekosten (Heizung und Elektro) liegen (rechnerisch) bei ca. 433.000,00 € im Jahr.
Variante 2 - Generalsanierung mit Ersatzneubau
Auch in der Variante B liegt der Schwerpunkt auf der Gebäudesanierung. Jedoch wird das Werkstattgebäude als Neubau auf die vorhandene Tiefgarage vorgeschlagen. Bei der Variante B entfällt die Aufstockung von Bauteil C. Dafür werden Anbauten an das Bauteil B notwendig. Eine Mensa mit den erforderlichen Nebenraumflächen wird als Neubau im Erdgeschoß (zur Mainseite) vorgesehen.
Kostenrahmen nach DIN 276
Gesamtsumme netto 68.400.000,00 €
19 % MWST 13.000.000,00 €
Gesamtsumme brutto 81.400.000,00 €
Die Lebenszykluskosten liegen in der Variante B bei ca.: 144.000,00 € / Jahr.
Die jährlichen Betriebskosten wurden ebenfalls auf 42 Jahre hochgerechnet. Sie betragen einschließlich Gebäudeinstandhaltung ca. 1.412.000,00 € / Jahr. Die Energiekosten wurden auf ca. 380.000,00 € im Jahr berechnet.
Variante 3 - Neubau der Berufsschule
In der Variante 3 entsteht ein kompletter Neubau der Berufsschule an weitestgehend gleicher Stelle. Der 1. Bauabschnitt sieht ein zunächst eigenständiges Gebäude nördlich des Hauptgebäudes vor. Nach Fertigstellung des 1. Bauabschnittes erfolgt der Abbruch des Hauptgebäudes. Im 2.Bauabschnitt schließt ein Winkelbau an den 1. Bauabschnitt an und bildet als Atriumgebäude das Berufsschulgebäude. Im 3. und 4. Bauabschnitt werden abschnittsweise die Werkstätten erneuert. Die Mensa liegt an zentraler Stelle und wird im 4. Bauabschnitt dem Innenhof zwischen der Berufsschule 2 und 3 zugeordnet.
Da die Kfz-Stellplätze alle ebenerdig nachwiesen werden können, entfällt die Tiefgarage.
An der Westseite sind Flächen für einen Erweiterungsbau vorhanden.
Kostenrahmen nach DIN 276
Gesamtsumme netto 63.800.000,00 €
19 % MWST 12.200.000,00 €
Gesamtsumme brutto 76.000.000,00 €
In der Variante 3 ergeben sich die niedrigsten Lebenszykluskosten in Höhe von ca. 115.500,00 € / Jahr.
Die jährlichen Betriebskosten wurden auf den Betrachtungszeitraum von 42 Jahren berechnet. Sie betragen einschließlich Gebäudeinstandhaltung ca. 962.000,00 € / Jahr. Die Energiekosten liegen, bedingt durch den Passivhaus-Standard, bei ca. 138.400,00 € im Jahr.
Die Variante 3 liefert ein planerisch und energetisch (Passivhaus) überzeugendes Konzept und stellt auch die wirtschaftlichste Lösung dar.
In allen drei Varianten sind 5 Klassenzimmer der Berufsschule 2 berücksichtigt worden, die in der 2015 fertig gestellten Aufstockung nicht nachgewiesen werden konnten.
Die mögliche Förderung (Fördersatz ca. 50 % der anrechenbaren Kosten) in der Variante 3 beträgt ca. 27,0 bis 30,0 Mio € bei Gesamtkosten in Höhe von 76 Mio €.
Das Amt für Hochbau- und Gebäudewirtschaft schlägt in Absprache mit der Schulleitung vor, für die weitere Planung einen Architektenwettbewerb (nach RPW 2013) in der Variante 3 durchzuführen.