2030 - Agenda für Nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten


Daten angezeigt aus Sitzung:  1. Sitzung des Stadtrates (Plenum), 20.01.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Stadtrat (Plenum) 1. Sitzung des Stadtrates (Plenum) 20.01.2020 ö Beschließend 14PL/1/14/20

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Nachhaltigkeit hat eine Tradition in Aschaffenburg-  die Stadt steht in der Verantwortung die Aufgaben in ökologischer, sozialer und ökonomischer Weise ganz im Sinne der Nachhaltigkeit wahrzunehmen. Um diesen Anspruch weiter zu untermauern empfiehlt der Agenda21-Beirat dem Stadtrat die Unterzeichnung der Musterresolution „2030 – Agenda für Nachhaltige Entwicklung“ des Deutschen Städtetages und des Rates der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE).

Die Agenda 2030 enthält 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Nachhaltige Entwicklung wird dabei als eine umfassende Entwicklung in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht verstanden.

Die Weltgemeinschaft der Vereinten Nationen hat sich auf ihrem Gipfel der Staats- und
Regierungschefs vom 25. – 27.09.2015 in New York auf einen neuen globalen Rahmen für
nachhaltige Entwicklung und Armutsbekämpfung geeinigt. Diese so genannte Agenda 2030 knüpft
an die bis 2015 gesetzten Millenniumsziele aus dem Jahr 2000 der Vereinten Nationen an. Die neue Agenda 2030 umfasst einen Zeitraum von 15 Jahren ab 2015 bis 2030. Darin sind zwei der größten Herausforderungen für eine gerechte Welt eng miteinander verknüpft: die Armutsbekämpfung und das Ziel nachhaltiger Entwicklung. Primär bezieht sich die Agenda 2030 auf die Ebene der Nationalstaaten. Sie ist gültig für alle Staaten dieser Welt – unabhängig davon, ob es sich um Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländer handelt.
Relevant ist sie allerdings auch für die regionale und lokale Ebene, ohne die die staatlichen Ziele oftmals nicht erreicht werden können.

Kommunen haben für die Umsetzung der in der Agenda 2030 formulierten Ziele eine besondere
Bedeutung, da bis zum Jahr 2050 rund 70 % aller Menschen in Städten leben werden. Auch die
Anzahl der Städte nimmt zu und in den kommenden Jahren werden zahlreiche neue Städte,
Gemeinden und Kreise weltweit entstehen. In aller Welt stehen Kommunen beim Kampf gegen die
Armut sowie bei globalen Umweltherausforderungen an vorderster Front.
Die neue Agenda 2030 bildet nun einen übergeordneten Rahmen für die Entwicklungsziele der
Vereinten Nationen. Kernstück der 2030-Agenda sind die so genannten „Sustainable Development
Goals“ (SDGs). In allen dieser insgesamt 17 Ziele (mit ihren 169 Unterzielen) geht es darum, für gemeinsame Anliegen und öffentliche Güter auch gemeinsame Sorge zu übernehmen – wie etwa für das Klima, die biologische Vielfalt, das Wasser und den Boden.
Gemeinsam das Welthandelssystem fair zu gestalten, soziale Gerechtigkeit zu etablieren oder Frieden zu sichern, werden als Aufgabe aller festgeschrieben. In diesem Rahmen wollen Staaten, Kommunen, Wirtschaft und die Zivilgesellschaft für globale Ziele gemeinsam Verantwortung tragen.
Die Agenda 2030 bietet somit Leitlinien dafür, die Welt so zu verändern, dass wirtschaftlicher Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde möglich ist.

 
Bild 1: die 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung SDGs

Aktuell haben 128 Kommunen in Deutschland die Erklärung unterschrieben und sind im „Club der Zeichnungskommunen“. (Stand Dezember 2019)

Da der Nachhaltigkeitsprozess und insbesondere die Arbeit des Agenda21-Beirates in Aschaffenburg ein fließender Prozess mit immer neuen Impulsen ist, war die Agenda 2030 mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs) bereits mehrmals Thema im Agenda21-Beirat. In der Agenda21-Beiratsitzung am 27.03.2019 wurde die Umsetzung der Agenda 2030 anhand von Praxisbeispielen von der Abteilungsleiterin Global Nachhaltige Kommune von Engagement Global vorgestellt. Sie empfahl 5 SDGs herauszusuchen, die bevorzugt bearbeitet werden.
Im Anschluss daran fand eine Diskussion de Agenda21-Beiräte und inhaltliche Auseinandersetzung mit den bereits bestehenden Projekten in Aschaffenburg und Zuordnung dieser mit den 17 Nachhaltigkeitszielen statt. Das für Kommunen wichtigste Ziel ist das so genannte „Stadtziel“. Städte und Siedlungen inklusiv, widerstandsfähig und nachhaltig zu machen (Ziel 11). Dies ist vom Deutschen Städtetag schon gesetzt.
Darauf folgte eine Bewertung der 17 Nachhaltigkeitsziele für die Stadt Aschaffenburg.
Dies führte zu folgenden 5 Nachhaltigkeitszielen, die in Zukunft eine besondere Beachtung und Bewertung haben sollen.

1 keine Armut
11 Nachhaltige Städte und Gemeinden
13 Maßnahmen zum Klimaschutz
15 Leben an Land
16 Frieden und Gerechtigkeit

Außerdem wird in Zukunft eine Zuordnung der TOP des Agenda21-Beirats zu den Nachhaltigkeitszielen sowie Öffentlichkeitsarbeit zu den 17 Nachhaltigkeitszielen erfolgen.

In der Sitzung des Agenda21-Beirates am 13. November 2019 hat der Agenda21-Beirat einstimmig per Beschluss dem Stadtrat die Unterzeichnung der Musterresolution „2030 – Agenda für Nachhaltige Entwicklung“ empfohlen.

Damit setzt die Stadt Aschaffenburg ein Zeichen für ihre Verantwortung als nachhaltige und zukunftsorientierte Stadt. Getreu dem Motto aus der erfolgreichen Bewerbung zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2020:
Aschaffenburg. Wir leben Nachhaltigkeit. Aus Tradition für die Zukunft.

.Beschluss:

I. Die Stadt Aschaffenburg schließt sich auf Empfehlung des Agenda21 Beirates der allgemeinen Erklärung der Musterresolution des Deutschen Städtetages und des Rates der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) „2030 – Agenda für Nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten“ an (Anlage 7).

II. Angaben zu den Kosten:

Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [   ]
nein [  x ]

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 42, Dagegen: 0

Datenstand vom 19.02.2020 11:47 Uhr