- Beschlusslage
Im 3. Zwischenbericht zum Verkehrsentwicklungsplan wurde am 04.02.2020 im Planungs- und Verkehrssenat der Kombinationsvariante 1+ als Grundlage für die Verkehrsentwicklung der Innenstadt zugestimmt.
Anlage 1: Übersichtplan Kombinationsvariante 1+
Weiter wurde beschlossen, die wesentlichen Elemente der Variante 1+ nach Möglichkeit auf Probe umzusetzen. Die Umweltstraße Luitpoldstraße ist so ein wesentliches Element, deren Erprobung im Folgenden beschrieben wird.
- Maßnahme Umweltstraße Luitpoldstraße im Überblick
Grundlegender Gedanke der Umweltstraße Luitpoldstraße ist die Sperrung des Straßenabschnitts zwischen der Landingstraße und der Treibgasse für den motorisierten Individualverkehr. Oder positiv formuliert: Dieser Abschnitt bleibt der Befahrung durch
- Busse,
- Fahrräder,
- Taxis,
- Bewohner- und
- Lieferverkehr
vorbehalten. Durch die Umweltstraße ändern sich bestehende Fahrbeziehungen. So ist die Erreichbarkeit des Schlossplatzes ausschließlich über die Landingstraße möglich. Die Zufahrt zu den Parkhäusern bleibt wie im Bestand bestehen. Lediglich die Ausfahrt über die Umweltstraße in Richtung Landingstraße ist nicht möglich. Neue Fahrbeziehungen ergeben sich im Verlauf der Treibgasse geradeaus über die Luitpoldstraße. In den Anlagen 2 und 3 sind die bestehenden und zukünftigen Fahrbeziehungen dargestellt.
Anlage 2: Verkehrsführung im Bestand
Anlage 3: Verkehrsführung mit Umweltstraße Luitpoldstraße
Die Verkehrsbelastung im Umfeld der Umweltstraße dürfte benachbarte Knotenpunkte nicht in ihrer Leistungsfähigkeit zu sehr einschränken. Die Vollsperrung der Luitpoldstraße und die daraus resultierende Mehrbelastung am Knotenpunkt der Erthalstraße mit Friedrich- und Weißenburger Straße trat bereits im Jahr 2019 während der Bauphase der Bushaltestelle auf. Der Knoten der Luitpoldstraße mit Friedrich- und Weißenburger Straße wird durch die Umweltstraße entlastet.
- Details zur Realisierung der Umweltstraße Luitpoldstraße
Die beschriebenen Details können der Anlage 4 entnommen werden.
Anlage 4: Lageplan Umweltstraße Luitpoldstraße
Einfahrtsbereiche
Straßenverkehrsrechtlich bedarf es einer Beschilderung gem. StVO. Bild 1 zeigt den abgestimmten Vorschlag der Verwaltung. Es lag im Interesse der Verwaltung, die Umweltstraße Positiv auszuschildern und nicht negativ mit einem Verbotszeichen, obwohl ein Verbotszeichen möglicherweise auffälliger wäre.
Bild 1: Beschilderung der Umweltstraße
Zusätzlich zur Beschilderung kommen auffällige Bodenmarkierungen zum Einsatz, die Autofahrer auf die veränderte Situation aufmerksam machen und das Einfahren in die Umweltstraße verhindern sollen.
Lichtsignalanlagen
Sowohl die Fußgängerschutzanlage in Verlängerung der Steingasse als auch die Lichtsignalanlage an der Treibgasse werden für den Zeitraum der Probephase deaktiviert.
Fußgängerquerungen
Die Querung für Fußgänger sollte innerhalb der Umweltstraße überall problemlos möglich sein. An der deaktivierten Fußgängerschutzanlage soll durch eine auffällige Markierung der gebündelte Fußgängerstrom verdeutlicht werden und als verbindendes Element zwischen dem Einkaufsbereich der Steingasse und dem Marktplatz dienen.
Die Querungen am Knoten mit der Treibasse sind im südlichen Knotenarm (Umweltstraße) und östlichen Knotenarm (verkehrsberuhigter Bereich) unkritisch. In der Treibgasse, im westlichen Knotenarm soll ein Abbiegestreifen gesperrt werden, damit der Fußgänger insgesamt nur zwei Fahrstreifen queren muss. Querungen am nördlichen Knotenarm müssen über 3 Fahrstreifen getätigt werden. Entweder wird dies auf Grund geringerer Verkehrsbelastung möglich sein oder die Fußgänger orientieren sich auf die südliche Querung.
Parkstände innerhalb der Umweltstraße
Innerhalb der Umweltstraße, vor der Volkshochschule, befinden sich zwei Parkstände für Behinderte und zwei Kurzzeitparkstände. Während die Parkstände für Behinderte bleiben sollen, werden die zwei Kurzzeitparkstände aufgegeben. Die freie Der Busparkplatz in der Landingstraße wird aufgegeben, weil seine Befahrbarkeit durch Busse (Rückwärtseinparken, Überstreichung des Gehwegs) äußerst schwierig ist. An seine Stelle kann die Parkreihe fortgesetzt werden. Die Verwaltung schlägt zudem vor, das reine Kurzzeitparken in der Landingstraße dahingehend zu erweitern, dass außerhalb der Bewirtschaftungszeit ausschließlich Bewohner*innen mit Ausweis A2 gemäß der Beschilderung in Bild 2 dort parken dürfen.
Bild 2: Beschilderung der Parkstände in der Landingstraße
Lieferzone
Eine neue Lieferzone wird auf der Rechtsabbiegespur von der Luitpoldstraße zur Treibgasse ausgewiesen. Die Spur wird nicht mehr benötigt. Die ursprüngliche Spur für die Fahrtrichtung Geradeaus reicht aus, um von ihr nach rechts und links in die Treibgasse abzubiegen.
Möblierung
Die Umweltzone soll vor allem für Fußgänger ein Wohlfühlklima schaffen. In Absprache mit dem Gartenamt werden an geeigneten Stellen mobile Begrünung und Sitzgelegenheiten geschaffen
(z. B. auf der Fläche der entfallenden Parkstände vor der VHS).
Zeitpunkt der Realisierung
Der Zeitpunkt der Realisierung sollte bald möglich erfolgen – vorgesehen ist zur Zeit Mitte Oktober. Begleitet wird die Maßnahme mit Verkehrszählungen und Beobachtungen. Die Gesamtdauer der Probezeit soll ein Jahr betragen, an deren Anschluss dem Stadtrat ein Erfahrungsbericht vorgelegt wird.
- Pop-Up-Radweg in Verlängerung der Umweltstraße Luitpoldstraße
Im PVS im Juli wurde der Pop-Up-Radweg in der Luitpoldstraße bereits angesprochen. Die Möglichkeiten zur Realisierung sollten im Rahmen der Beschlussfassung zur Umweltstraße berücksichtigt werden. In der Anlage 4 ist der Radweg bereits dargestellt.
Die Realisierung erfolgt in Abstimmung mit den Stadtwerken/Verkehrsbetrieben in Abhängigkeit der eingetretenen Verkehrsentlastung.
Bezeichnung aller Anlagen (Pläne, Anträge, Sonstiges):
Anlage 1: Übersichtplan Kombinationsvariante 1+
Anlage 2: Verkehrsführung im Bestand
Anlage 3: Verkehrsführung mit Umweltstraße Luitpoldstraße
Anlage 4: Lageplan Umweltstraße Luitpoldstraße