Fahrradbericht 2024
Aus Sicht der Verwaltung wird für die Radverkehrsförderung ein erfolgreiches Jahr abgeschlossen. Durch die Mittelbindung von Projekten 2023, welche erst 2024 kassenwirksam wurden, standen lediglich ca. 365.000 EUR für neue Radverkehrsmaßnahmen zur freien Verfügung. Diese wurden vollumfänglich umgesetzt beziehungsweise sind aktuell in Bau oder Bauvorbereitung. Es wird deshalb keinen nennenswerten Übertrag von verfügbaren Haushaltsmitteln auf 2025 geben.
Zusätzlich konnten wesentliche Verbesserungen ohne eigenen Mitteleinsatz aus der Haushaltstelle Radverkehr erreicht werden, wenn nach einer Sanierung von Fahrbahnen eine neue Markierung und Straßenraumaufteilung umgesetzt wurde.
Am Neubauprojekt des Staatlichen Bauamtes Aschaffenburg für den Geh- und Radweg an der Darmstädter Straße zwischen Stadion und Auweg wird seit Oktober 2024 gebaut. Ein Abschluss der Baumaßnahme ist im Frühjahr 2025 zu erwarten.
Beim städtischen Großprojekt zum Ausbau und Sanierung des Mainradweges im Deutschlandnetz (Deutschlandroute 5) wurden die Planungen fortgesetzt und die zahlreichen Genehmigungen insbesondere zum Wasser- und Umweltrecht eingeholt. Seit November 2024 wird in zwei Abschnitten des BA 3 im Bereich Nilkheim gebaut und das Projekt befindet sich im Zeitplan. Ein Abschluss aller Baumaßnahmen ist im Sommer 2025 zu erwarten.
Im Rahmen der Präsentation werden die Radverkehrsmaßnahmen 2024 einzeln vorgestellt:
Verbesserung der baulichen Infrastruktur
- Neubau Geh- und Radweg B 26 Darmstädter Str., Entsorgung der Erdmiete
- Neue Straßenraumaufteilung B 26 Goldbacher Str. von Herstallturm - Platanenallee
- Am Floßhafen, Brücken- und Oberflächensanierung am Ruderclub
- Markierung der Fahrradstraße Berliner Allee
- Neumarkierung der Spessartstraße von Lindestr. bis Dessauerstraße
- Neumarkierung der Ludwigstraße am ROB
Verkehrstechnik, Beleuchtung und Lichtsignalanlagen
- Darmstädter Straße B 26, Mittelbindung für die Beleuchtung des neuen Geh- und Radweges zwischen Stadion und Auweg
- Ergänzung zusätzlicher Rad-Signalgeber an der „Schießhausbrücke“
(Knoten Lindenallee, Ludwigsallee, Ringstraße, Ringradweg)
- Inbetriebnahme zwei Zählstellen an der Willigisbrücke
- Neue Ladestation im Projekt „Walderfahren“ am Freihofsplatz
Ausbau Fahrradstellplätze
- Neue Fahrradständer fürs Volksfest und deren Weiterverwendung an Schulen
- Ausbau der Anlehnbügel im öffentlichen Raum
Re-Zertifizierung als „fahrradfreundliche Kommune“ und
Am 24.09.2024 fand die Veranstaltung und Befahrung zur Re-Zertifizierung als fahrradfreundliche Kommune durch die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) in Bayern statt. Nach erfolgreicher Re-Zertifizierung wird die Stadt Aschaffenburg im Januar 2025 von der AGFK-Bayern formal als „fahrradfreundliche Kommune“ mit Gültigkeit von sieben Jahren ausgezeichnet werden.
Budget der Haushaltsstelle Radverkehr für 2024-2026
Die Haushaltstelle Radverkehr muss 2025 mit einem reduzierten Budget auskommen. Denn am Großprojekt zur geförderten Sanierung des Mainradweges im Deutschlandnetz sind 3,0 Mio. EUR vorgesehen.
Insgesamt werden 2024-2026 ca. 5,8 Mio. EUR für den Radverkehr verausgabt. Dies entspricht mehr als 1,9 Mio. EUR im Jahr und mehr als 26 EUR je Einwohner.
Projektvorschau 2025
Neben dem Mainradweg sind folgende Projekte im Umfang von ca. 250.000 EUR für eine Umsetzung vorgesehen:
- Markierung und Beschilderung von Fahrradstraßen
- Brentano-Achse (Lamprechtstraße bis Rotwasserstraße)
- Glattbacher Straße (Lange Straße bis Neue Glattbacher Straße)
- Auweg (Anschluss Unterführung Darmstädter Str. bis Ulmenweg)
Diese drei Streckenabschnitte sind bereits im PVS vom 23.04.2024 beschlossen worden. Eine Umsetzung ist im Frühjahr 2025 vorgesehen.
- Sanierung und bauliche Anpassungen der Radverkehrsführung
am Anschluss Dalbergstraße, Am Floßhafen und Willigisbrücke
Diese Anpassungen sind aus Verkehrssicherheitsgründen notwendig. Sie sind auch Bestandteil der Überlegungen zur Legalisierung von Zweirichtungsverkehr auf den Mainbrücken. Im Fahrradforum wurde hierzu bereits eine detaillierte Vorbesprechung durchgeführt und eine Empfehlung zur Umsetzung ausgesprochen. Eine Vorstellung zur Beschlussfassung im PVS wird in einer der nächsten Sitzungen erfolgen.
- Alljährliche Ausstattung zur Umsetzung von Radverkehrsmaßnahmen
- Markierungen und Beschilderung
- Neue Fahrradstellplätze zum Volksfest und deren Weiterverwendung an Schulen
- Einbau Anlehnbügel im öffentlichen Raum
- Städtischer Kostenanteil und Förderung des kostenlosen Gesta-Lastenradverleihs (www.abmitlara.de)
- Betrieb und Pflege der Fahrradzählstellen und Fahrradbuzzer
- Öffentlichkeitsarbeit
Sachstandsbericht 10 Jahre Radverkehrskonzept
Der Beschluss des Radverkehrskonzeptes von 2015 als formaler Start einer verstärkten Radverkehrsförderung hat im kommenden Jahr sein 10-jähriges Jubiläum. Hierzu soll ein aktualisierter Sachstandsbericht aufgelegt und der Bearbeitungsstand des Konzeptes untersucht werden.
Klimawirkungsprüfung
Die Maßnahmen und Projekte zur Umsetzung des Radverkehrskonzeptes sind grundsätzlich klimarelevant. Denn gute und sichere Radverkehrsanlagen sind die Grundlage dafür, dass der Radverkehr zukünftig einen höheren Stellenwert im Alltag entwickeln kann. Insbesondere auf den kurzen Wegen in der Stadt kann der Radverkehr als klimaneutrale Mobilitätsform im sehr hohen Maße klimaschädlich Emissionen vermeiden.