Bedarfszahlen Kindertagesbetreuung


Daten angezeigt aus Sitzung:  3. Sitzung des Jugendhilfeausschusses, 22.10.2020

Beratungsreihenfolge
Gremium Sitzung Sitzungsdatum ö / nö Beratungstyp TOP-Nr.SP-Nr.
Jugendhilfeausschuss 3. Sitzung des Jugendhilfeausschusses 22.10.2020 ö Beschließend 4JHA/3/4/20

.Begründung / Sachverhalt zum Zeitpunkt der Sitzungseinladung.

Seit 2015 bewegen sich die Geburtenzahlen auf einem deutlich höheren Niveau wie in den zehn Jahren davor. Dadurch sind Mehrbedarfe im Betreuungssektor von mehreren 100 Plätzen entstanden. Diese konzentrieren sich besonders auf die beiden großen Stadtteile Damm und Stadtmitte.

Der für das Jahr 2020 errechnete Kindergartenbedarf von 2.186 Kindern kann durch die aktuell 2.095 vorhandenen Plätze nicht komplett gedeckt werden.
Die Bedarfsdeckung wird jedoch in den Jahren 2022/23 durch den bis dahin stattfindenden Ausbau (vor allem durch City-Galerie, Ottostraße und Anwandeweg) auf 2.360 Plätze realisiert. Diesen Plätzen stehen dann 2.344 Kinder im Alter von 3 bis 5,5 Jahren gegenüber.
Diese Bedarfsdeckung gilt aber nur in der gesamtstädtischen Sicht und ist nicht auf alle Stadtteile übertragbar. In Damm und der Stadtmitte werden es weiterhin zu wenige Plätze sein; während in den „Außen-Stadtteilen“ ein rechnerisches Überangebot besteht.
Die 2023 erreichte leichte Überdeckung bringt den Vorteil mit sich, dass ein gewisser Puffer an KiTa-Plätzen vorhanden sein wird. Dieser ermöglicht auch die unterjährige Vergabe von Plätzen – zum Beispiel beim Zuzug von Arbeitnehmer*innen.
Im Jahr 2025 wird dann der besonders starke Jahrgang 2019 (761 Geburten) die KiTas verlassen und in die Grundschulen gehen. Dadurch wird sich die Überdeckung mit Kindergartenplätzen auf zirka 100 erhöhen und damit die Spielräume – zum Beispiel auch für die Aufnahme von 2,5jährigen in Kindergartengruppen – erweitern.

Aktuell wird mit 574 Plätzen eine Krippenbetreuungsquote von 42% erreicht. Im bayernweiten Vergleich unter den gleichgroßen Kommune liegt Aschaffenburg damit im vorderen Drittel.
Bis ins Jahr 2023 wird die Quote durch neue Einrichtungen und anstehende Erweiterungen mit 692 Plätzen auf über 50% erhöht.

Neben den Neu- und Erweiterungsbauten sind weitere Maßnahmen wie der Ausbau der Tagespflege sowie die Einführung der neuen „Mini-KiTas“ geplant.

Für die zukünftigen Planungen sollen folgende Parameter Beachtung finden:
1.        Der Bedarf im Krippensektor wird sich bei den 1-2jährigen langfristig in Richtung einer Betreuungsquote von 80% entwickeln.
2.        Mittelfristiges Ziel ist das Erreichen einer Krippenquote von 60%. Bezogen auf die aktuellen Kinderzahlen wären das 815 Plätze.
3.        Diese Quoten sind durch die sich ständig ändernden Geburtenzahlen dynamisch. Es muss deshalb eine jährliche Überprüfung und Anpassung erfolgen.
4.        Aus pädagogischen und wirtschaftlichen Gründen sind in einem Neubau immer Angebote im Kindergarten- (3-5 Jahre) und im Krippenbereich (U3) zu schaffen. Schwerpunkte sollen zukünftig aber verstärkt auf den Krippenanteilen liegen.
5.        Neue Kindergartengruppen werden so konzipiert, dass sie in Krippengruppen umwandelbar sind.
6.        Wenn der Kindergartenbedarf im Jahr 2023 gedeckt ist, können vorhanden Kindergartengruppen geplant sozialraumorientiert in Krippen umgewandelt werden. Dies unter der Maßgabe der Bedarfsdeckung im Wohn- und Stadtteilumfeld. (Es ist davon auszugehen, dass der „Geburtenboom“ bis in Jahr 2030 sukzessive abebbt. Dies ist auf signifikant rückläufige Elterngenerationen zurückzuführen. Die heutigen Jahrgänge 28-38 Jahre haben eine durchschnittliche Stärke von zirka 1.000 Personen. Die nachkommenden Jahrgänge 18-28 Jahren liegen nur noch zwischen 700 und 800.)
7.        Die wenigen „reinen“ Kindergarten-Einrichtungen, bisher ohne Krippenangebot, sollten bei dieser Umwandlung bevorzugt behandelt werden.
8.        Zur kurzfristige Lösung der aktuellen Bedarfe im Krippenbereich werden auch Modulbauweisen herangezogen. Und entgegen Punkt 4 in wenigen Einzelfällen auch solitäre Krippeneinrichtungen zugelassen.
9.        Handlungsbedarfe auch über das Jahr 2023 hinaus bestehen weiterhin im Kindergarten- wie im Krippensektor in den Stadtteilen Damm und Stadtmitte.
10.        Die Trägerschaft für neue Einrichtungen wird über das Trägerauswahlverfahren vergeben. Die Stadt entwickelt zudem ein Konzept wie die Betreuungseinrichtungen bei der Suche nach qualifizierten Fachkräften unterstützt werden können.
11.        Parallel zu den oben genannten Maßnahmen wird der Ausbau der freien sowie beim Jugendamt angestellten Tagespflege angestrebt und die Einführung von „Mini-KiTas“ konzeptionell vorbereitet. Diese drei Maßnahmen schaffen weitere Kapazitäten im Krippensektor. (Sie werden in einem gesonderten Tagesordnungspunkt im Jugendhilfeausschuss vorgestellt.)
12.        Dem Jugendhilfeausschuss und dem Plenum werden jährlich in einem zusammenfassenden Bericht über die neuesten demografischen Entwicklungen, die darauf basierenden Bedarfs- und Betreuungsquoten sowie die aktuellen Ausbauplanungen berichtet.

Die dargestellten Zahlen und Parameter werden in der Sitzung anhand von grafischen Darstellungen erläutert.

.Beschluss:

I. Der Bericht zur aktuellen Bedarfsentwicklung und zum Platzbestand in den Kindergärten und Krippen sowie den weiteren Ausbauplanungen wird zur Kenntnis genommen (Anlage 1).

II. Angaben zur Klimawirkung:

Bewertung -  jeweils Mehrung oder Minderung der Treibhausgase (THG)
Wenig klimarelevant
Teilweise klimarelevant
Sehr klimarelevant
[….x.]   keine weiteren Angaben erforderlich
[…..]   kurze Erläuterung in den Begründungen
[…..]  ausführlicher Erläuterung
in den Begründungen
Bewertungsschema nach KÖP (Klimaschutzmanagement in öffentlich Projekten)
 (Nationale Klimaschutz-Initiative  -  Klimabündnis / ifeu-Heidelberg / BMU)

III. Angaben zu den Kosten:
Durch den Vollzug dieses Beschlusses entstehen Kosten:
ja [   ]
nein [ x ]

Abstimmungsergebnis:
Dafür: 0, Dagegen: 0

Datenstand vom 19.03.2021 09:45 Uhr